31.01.2008 - Präsidiumsmitglied Ingo Heinicke
Zwickau – Ende des letzen Jahres stand der Traditionsverein vor dem finanziellen Kollaps, inzwischen hat der Patient „FSV Zwickau“ die Intensivstation wieder verlassen. Diesbezüglich und über andere Wehwehchen sprach die MOPO gestern mit Präsidiumsmitglied Ingo Heinicke.
Wie dramatisch war denn die Lage wirklich?
Heinicke: „Im Dezember war es um den Verein tatsächlich sehr, sehr schlecht bestellt. Aber dank der Sponsoren, unseres Marketingchefs Björn Krügel und der Unterstützung aller Präsidiumsmitglieder ist es gelungen, das Schiff wieder einigermaßen auf Kurs zu bringen. Trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns, die wir aber gern auf uns nehmen. Denn wir brauchen den Verein nicht, um unser Ego aufzubessern.“
Wann wird das Schiff wieder in völlig ruhiges Fahrwasser gelangen?
Heinicke: „Wir sind immer noch dabei, und einen Überblick zu verschaffen. Schließlich besteht der FSV nicht nur aus dem Oberliga-Team, sondern auch aus vielen Nachwuchsmannschaften. Der Nachwuchs ist eine weitere Großbaustelle, an der jahrelang nicht gemacht wurde. Unsere kurzfristigen Ziele sind klar abgesteckt: Mit Ehrlichkeit und Transparenz wieder mehr Vertrauen im Umfeld zu gewinnen und über einen soliden Haushalt zu verfügen. Denn eines ist Fakt: Diese Stadt braucht Fußball, aber ohne Intrigen. Dann kehrt auch der sportliche Erfolg zurück.“
Welche konkreten Maßnahmen sind dafür vorgesehen?
Heinicke: „Unser vorrangiges Ziel ist es, nicht abzusteigen,was auch gelingen wird.IM sportlichen Bereich wollen wir Chefcoach Peter Keller zeitnah einen Co-Trainer zur Seite stellen. Geld für Neuzugänge wird der Verein trotz der Abgänge der tschechischen Spieler und der Vertragsauflösung von René Troche in der Winterpause nicht mehr ausgeben. Wir brauchen die Mittel für die kommende Saison, in der wir wieder angreifen wollen.Dafür wird der FSV auch einen sportlichen Leiter einstellen. Darüber hinaus laufen bereits interessante Gespräche mit potenziellen Großsponsoren.“
Was macht die Baustelle Westsachsenstadion?
Heinicke: „Eines sollte allen klar sein: Der FSV muss auch in den nächsten Jahren mit diesem Stadion auskommen. In Zusammenarbeit mit der Stadt wollen wir zunächst am Optischen Erscheinungsbild unserer Spielstätte etwas zum Positiven bewegen.“
(Quelle: Chemnitzer Morgenpost vom 31.01.2008)
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