30.Spieltag, Saison 2006/2007: FSV Zwickau vs. FV Dresden Nord 3:1

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Spielbericht

Erlösung und Jubel im Westsachsenstadion

Fußball-Oberliga: FSV Zwickau schafft mit 3:1 (0:0) gegen FV Dresden-Nord im letzten Punktspiel der Saison den Klassenerhalt

Der FSV Zwickau hat im letzten Punktspiel der Oberliga-Saison vor 2650 Zuschauern im heimischen Westsachsenstadion gegen den FV Dresden-Nord gewonnen und damit auf den letzten Drücker den Klassenerhalt gesichert.

Der FSV Zwickau bleibt in der Oberliga Süd. "Es ist die pure Freude, ich habe immer an den Klassenerhalt geglaubt", zeigte sich FSV-Präsident Frank Weigel am Sonntag sichtlich erleichtert.

Dass sich die Zwickauer Mannschaft in den letzten 90 Spielminuten der Saison zunächst schwer tat, unterstrich später Matthias Trochocki. "Die enorme Schwüle hat uns in der ersten Halbzeit gewaltig zu schaffen gemacht. Nachdem wir uns akklimatisiert hatten, konnten wir uns steigern und das Spiel noch mit 3:1 gewinnen", sagte der 27-Jährige. Er schoss auch das 1:0 (62.). "Ich bekam den Ball von einem Mitspieler und sollte nur nach vorn rennen. Das habe ich auch gemacht. Dann spielte ich Maik Strobel an, der bediente mich mit einem schönen Pass. Ich musste den Ball nur noch aus etwa 14 Metern ins Tor hauen." Der gewaltige Sturmlauf des 1,85 Meter großen Abwehrrecken fast über den gesamten Platz war auch für die FSV-Anhänger wie eine Erlösung. Noch zweimal legte der FSV nach. Zunächst verwertete Danny Moses einen Abpraller vom Dresdener Torhüter Enrico Keller zum 2:0 (68.). Und Vojtech Kubik erhöhte mit einem gekonnten Schlenzer auf 3:0 (80.). Erst kurz vor dem Ende gelang Elvia Yugo mit einem verwandelten Foulstrafstoß der Ehrentreffer (88.). Nach wiederholtem Foulspiel sah der Dresdener Kapitän Knut Michael noch Gelb-Rot (89.). "Nach dem 1:0 war der Bann gebrochen. Ein Dank an die Mannschaft für die erfolgreiche Aufholjagd in der Rückrunde", so Kapitän Alexander Köcher.

FSV-Fan Uwe Schwarz (51) aus Wulm, der von sich selbst sagt, er sei fußballverrückt, besucht mit Ehefrau Bärbel seit über 25 Jahren Heim- und Auswärtsspiele: "Der Klassenerhalt war ein harter Kampf. In der ersten Halbserie hatte die Mannschaft zu viele Unentschieden (Cool, das hätte sich fast gerächt." Der 44-jährige Silvio Gabler fügte hinzu: "Ich war einige Jahre nicht im Westsachsenstadion. Die Kulisse gegen Dresden hat mich total begeistert. Toll, was die Fans losgelassen haben, und es gab keine Randale. Aber es ist traurig, wie das Stadion aussieht." Michael Luther, Präsidiumsmitglied und CDU-Bundestagsabgeordneter, will Abhilfe schaffen. Beim Vereinsfest sagte er: "Es ist uns gelungen, dass in der Öffentlichkeit wieder gut über den FSV Zwickau gesprochen wird. Das ist zunächst das Wichtigste. Wir werden mit den entsprechenden Stellen reden, dass im Stadion was gemacht werden muss."

Sein vorerst letztes Punktspiel im Trikot des FSV absolvierte Sebastian Arzt. "Aufgrund meines Medizinstudiums in Dresden kann ich schon seit längerer Zeit nicht mehr voll trainieren. Im August und September habe ich mehrere Prüfungen. Ich habe zuletzt nur noch beim Abschlusstraining mitgemacht und gespielt", erklärte der Stürmer. Wie er dem Verein trotzdem weiter helfen kann, dazu soll es Gespräche geben. Mit Jens Werner und Maik Strobel wird über eine Vertragsverlängerung gesprochen. Auch mit Heinz Dietzsch. "Ich weiß noch nicht, wie es mit mir weiter geht. Ich würde schon zu meinen Bedingungen als Cheftrainer weiter arbeiten", sagte der Zwickauer. Für Dietzsch stehen nach dem Klassenerhalt die Chancen gut, weiter als Coach zu fungieren. Nach dem Spiel übergaben FSV-Fans zum Vereinsfest Geschenke an Heinz Dietzsch und seine Mannschaft. Unter anderem bekamen Köcher und C0. eine 1,85 Meter lange Salami, die der Fanclub Rödelbachtal spendierte.

(Quelle: Reiner Thümmler; Freie Presse vom 29.05.2007)

Statistik

Aufstellung Zwickau: (Trainer: H. Dietzsch)

Soukup (81. Fährmann) - Trehkopf, Werner, Trochocki – Kubik, Moses, Köcher, Jazwinski - Troche - Arzt (60. Zdrazil), Strobel (73. Schmidt)

Aufstellung Dresden: (Trainer: T. Gaunitz)

Keller - Klippel, Michael, Hoppadietz – Georgi, Jugo, Pfeffer, Scholze, Liebich – Hanke (74. Göschick), Streiber (74. Hecht)

Schiedsrichter: Mattig (Frankfurt/O.)

Zuschauer: 2.639 - darunter 17 Gäste

Tore: 1:0 Trochocki (62.), 2:0 Moses (68.), 3:0 Kubik (80.), 3:1 Yugo (88./FE).

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Michael (89.) nachwiederholtem Foulspiel

Stimmen zum Spiel

Heinz Dietzsch (Trainer FSV Zwickau): „Ende gut, alles gut. Hochachtung an meine Mannschaft, die in den letzten Wochen immer unter Druck gestanden hat. Alle haben an ihren Grenzen gespielt. In der Pause beim Stand von 0:0 sind harte Worte gefallen. Ob ich Trainer in Zwickau bleibe, ist noch unklar. Ich würde gern als Cheftrainer weiterarbeiten, aber nach meinen Vorstellungen.“

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