29.08.2006 - Soukop rechtfertigt Ferls Vertrauen

Aus redkaos.de
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Soukop rechtfertigt Ferls Vertrauen

Torhüter Fährmann akzeptiert Entscheidung - Trainer verärgert über Arzts Unbeherrschtheit

In der vergangenen Saison hat Torhüter Falk Fährmann als einziger FSV-Akteur alle Spiele ohne Auswechslung absolviert. Am Sonntag musste der bisherige Stammkeeper seit langem erstmals wieder auf die Bank. Seinen Platz zwischen den Pfosten übernahm in Plauen Neuzugang Michal Soukop.

"Ich war mit dem Falk nicht ganz zufrieden", begründet Trainer Uwe Ferl seine Entscheidung. "Irgendwie hing er bei manchen Gegentoren mit drin." Was das Mitspielen und das Herauslaufen angeht, da hat Michal Soukop nach Einschätzung des Trainers Vorteile. Falk Fährmann sei dagegen auf der Linie stärker. "Ich habe mich einfach in dem Spiel für diese Variante entschieden, weil ich weiß, dass die Plauener oft über Standards kommen, mit vielen Eingaben", erläutert Ferl. Der Trainer hatte vorher beide Torhüter zusammengenommen und sich mit ihnen unterhalten. Als fairer Sportsmann hat Fährmann die Entscheidung akzeptiert.

Michal Soukop konnte seine Nominierung und das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen. In Plauen hielt der 21-Jährige seinen Kasten sauber. "Damit ist er jetzt erst mal einen Tick vor Falk", so Ferl. Wenn er keine großen Fehler macht, dann bleibt er vorerst die Nummer 1. Der dreifache Punktgewinn bei den favorisierten Vogtländern war enorm wichtig fürs Selbstvertrauen. "Auf alle Fälle habe ich mich gefreut", gesteht Ferl. Die Mannschaft habe nach den zwei verpatzten Auftaktspielen eine richtig kompakte Leistung erbracht und die taktischen Vorgaben gut umgesetzt.

Eine Zentnerlast dürfte von Carsten Pfoh gefallen sein. Der Neuzugang vom VfB Auerbach, der in den beiden vorangegangenen Partien nicht zu überzeugen vermochte, hat sich und der Mannschaft das so lang ersehnte Erfolgserlebnis verschafft. Der Knoten bei ihm ist endlich geplatzt. "Ich habe mit Carsten viel gesprochen und ihm eigentlich vor jedem Spiel prophezeit, dass er diesmal dran ist. Das habe ich in Plauen aber mal nicht gesagt, und es hat also geklappt. Das hat sich Carsten durch seine klasse Trainingsleistungen auch verdient", freut sich Ferl für den zweifachen Torschützen.

Geärgert hat ihn dagegen das unbeherrschte Verhalten von Sebastian Arzt, der eine Viertelstunde vor Schluss die Rote Karte gezeigt bekam. "Er kriegt das einfach nicht in den Griff, dass er seine Emotionen ein bisschen unterdrücken muss." Mit dem Platzverweis habe Arzt seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen und den Erfolg des FSV gefährdet. "Wenn der Elfmeter reingeht und das Spiel kippt, hätte er bestimmt schlechte Karten gehabt bei mir", lässt der Trainer durchblicken. Auch wenn Sebastian Arzt für seine kluge Vorarbeit beim 2:0 mildernde Umstände verdient, wird er vom Verein wohl eine drastische Strafe bekommen. "Er hat seine Sache bis zum Platzverweis ja ordentlich gemacht, aber er wird der Mannschaft jetzt leider für drei, vier Spiele fehlen", gibt Ferl zu bedenken.

Trotz des Auswärtssieges wird der FSV nicht beantragen, künftig auf Heimspiele zu verzichten. "Wir müssen jetzt auch mal zu Hause den Bock umstoßen", fordert der Trainer. Leicht wird es aber auch gegen den nächsten Gast an der Halde, den FC Carl Zeiss Jena II (am 9. September), garantiert nicht. Die Thüringer darf man nicht unterschätzen. "Wir konzentrieren uns erst mal auf den Pokal", meint Ferl. Am Freitag, 19.30 Uhr, muss Zwickau im Achtelfinale beim FC Eilenburg antreten. Vielleicht können sich die Westsachsen im Illburgstadion für die unnötige Heimniederlage zum Saisonauftakt revanchieren.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 29.08.2006)

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