27.Spieltag, Saison 2006/2007: Chemnitzer FC vs. FSV Zwickau 2:0

Spielbericht

FSV-Angriff sieht gegen CFC-Abwehrreihen blass aus

Chemnitzer FC - FSV Zwickau 2:0 (1:0) - Rot-Weiße bleiben 90 Minuten lang fast ohne Chancen

Die kleine Erfolgsserie von zuletzt drei Siegen und einem Unentschieden ging am Sonnabend für den FSV Zwickau zu Ende. Im Stadion an der Gellertstraße unterlag der FSV dem CFC mit 0:2 (0:1). Im 59. Derby zwischen Chemnitz und Zwickau feierten die Himmelblauen vor 3720 Zuschauern, darunter über 1000 FSV-Fans, den 22. Erfolg. Die Stürmer Marcel Schlosser (39.) und Steffen Kellig (82.) erzielten die Tore. Für den 26-jährigen Bautzener war dies bereits sein 16. Saisontor.

"Der Sieg für den CFC geht in Ordnung. Die Chemnitzer hatten insgesamt die zwingenderen Chancen", sagte Fritz Seister, der 1967 mit dem FC Karl-Marx-Stadt DDR-Meister wurde und später auch für Sachsenring Zwickau spielte. Ex-DDR-Nationalspieler "Matz" Vogel (74 A-Länderspiele), dessen Sohn Tino seit einigen Wochen beim CFC als Cheftrainer fungiert, ergänzte: "Im Abschluss war der FSV viel zu zaghaft."

Das stimmte. Während der 90 Minuten besaßen die Zwickauer eigentlich nur eine richtige Torchance. Dies war beim Stande von 0:2 durch Sebastian Arzt, der aus Nahdistanz jedoch nur den rechten Pfosten traf (83.). "Es war vorn im Sturm viel zu wenig, was wir geboten haben. Im Offensivbereich gab es zudem kaum Entlastungen", meinte FSV-Trainer Heinz Dietzsch. "In den ersten 15 Minuten haben die Chemnitzer richtig gut begonnen. Dann war das Spiel ausgeglichen, und wir bekamen ein dummes Gegentor. In der zweiten Halbzeit stand die Chemnitzer Abwehr sicher. Wir mussten das Spiel öffnen, doch nach einem primitiven Fehler haben wir das 0:2 bekommen." Bereits in der 4. Minute vereitelte der 22-jährige Zwickauer Torhüter Michel Soukup das 0:1, als er gegen Stefan Schumann rettete und sich danach auch mehrfach auszeichnen konnte.

Nach nur 62 Sekunden strich ein 20-Meter-Freistoß des Schweizers Patrick De Napoli knapp am FSV-Tor vorbei, und später konnte ein Schuss aus 14 Metern vom Chemnitzer Torjäger Kellig gerade noch zur Ecke abgewehrt werden (24.). Axel Fuchsenthaler wurde von der CFC-Abwehr völlig abgemeldet. Der ehemalige Chemnitzer Sebastian Meyer musste nach Zweikampf mit einer Sprunggelenkverletzung schon nach 35 Minuten durch Sebastian Arzt ersetzt werden. So blieb der FSV-Angriff insgesamt ziemlich blass. "Im Endeffekt ein verdienter Sieg für Chemnitz. Wir haben durch zwei eigene Fehler das Spiel verloren. Die Leistung unserer Mannschaft war o.k., uns fehlte in Chemnitz aber ein Vollstrecker im Team", hob Mannschaftsleiter Michael Bauer hervor. "Wir haben das verdient gewonnen, konnten unseren Beitrag leisten und wollen versuchen, dass es oben spannend bleibt", sagte CFC-Trainer Tino Vogel.

Als nach dem 2:0 einige Feuerwerkskörper entzündet wurden und sich die Anhänger der beiden Vereine auf den Stehplatztraversen an den Absperrzäunen ziemlich nahe kamen, wurde von Schiedsrichter Daniel Siebert aus Berlin das Spiel kurzzeitig unterbrochen. Die Polizei sorgte jedoch schnell für Ruhe und eine reibungslose Beendigung des Spieles.

(Quelle: Reiner Thümmler; Freie Presse vom 14.05.2007)

Statistik

Aufstellung Chemnitz: (Trainer: T. Vogel)

Klömich - Sieber, Troschke, Adamu, Schumann – Becker, Sambou (67. Wölfel), Reinhardt - De Napoli (61. Schimmel), Kellig, Schlosser (75. Sinaba)

Aufstellung Zwickau: (Trainer: H. Dietzsch)

Soukup - Werner, Trochocki, Trehkopf, Kubik – Köcher (65. Strobel), Troche, Jazwinski, Moses - Meyer (35. Arzt), Fuchsenthaler (75. Balg)

Tore: 1:0 Schlosser (39.), 2:0 Kellig (82.)

Besondere Vorkommnisse: Das Spiel wurde in der 82.Minute für 5 Minuten unterbrochen

Zuschauer: 3.720 - darunter 1.000 Gäste

Stimmen zum Spiel

Heinz Dietzsch (Trainer FSV Zwickau): "Wir haben ein gutes Oberligaspiel gesehen, welches wir über weite Strecken ausgeglichen gestalten konnten. Der CFC hat sehr gut in der Abwehr gestanden und somit auch verdient gewonnen. Wir brauchen aus den restlichen drei Spielen noch vier Punkte – die werden wir für den Klassennerhalt auch holen."

Tino Vogel (Trainer Chemnitzer FC): "Wir waren bemüht, nicht wie in Plauen erst so spät ins Spiel zu kommen. Das haben wir geschafft und sind etwas glücklich durch einen Abwehrfehler in Führung gegangen. Anschließend hätten wir das zweite und dritte Tor nachlegen müssen. Ein großes Kompliment geht an unsere jungen Nachrücker, die ein gutes Spiel gemacht haben. Mit einem Sieg in Bautzen wollen wir es Cottbus noch etwas schwer machen."

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