26.07.2006 - Ist die Lücke zu schließen? Verwaltungsrat sondiert Lage

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Ist die Lücke zu schließen? Verwaltungsrat sondiert Lage

Die Situation beim FSV nach dem Rücktritt des Präsidenten ist verfahren. Volker Seifert will nicht mehr mit dem Verwaltungsrat zusammenarbeiten, er stellt seine Sponsorentätigkeit zum 31. Juli ein. Die in seinem Unternehmen angestellten Spieler Axel Fuchsenthaler, Marcus Jazwinski und Sebastian Meyer würden damit nach Ablauf der gesetzlichen Kündigungsfrist in der Luft hängen.

Im Ergebnis einer kurzfristig anberaumten Sitzung am Montagabend will der Verwaltungsrat jetzt erst mal die Lage sondieren. Es gibt zwei Lösungsvarianten: Entweder es gelingt dem Gremium um Fritz Binder, gemeinsam mit den verbliebenen Präsidiumsmitgliedern die entstandene Finanzlücke zu schließen und die drei Spieler bei anderen Sponsoren unterzubringen, oder man wird auf der nächsten Zusammenkunft am Donnerstagabend geschlossen zurücktreten. Unklar ist, ob die Mitglieder des Verwaltungsrates wie Seifert dann ebenfalls ihr finanzielles Engagement beim Verein komplett auf Null fahren würden. In ihren Firmen sind ja auch mehrere FSV-Spieler beschäftigt.

Laut Satzung müsste in diesem Fall auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Verwaltungsrat gewählt werden, der ein neues Präsidium beruft.

"Wir werden versuchen, eine Lösung zu finden", so Fritz Binder, für den die wahren Gründe für Seiferts Entscheidung und dessen Vorwürfe gegen den Verwaltungsrat noch immer nicht nachvollziehbar sind. Der Schritt sei auch unfair gegenüber den drei betroffenen Spielern. "Ich kann's nicht begreifen", erklärte Binder. Man habe in der Vergangenheit gemeinsam für den Verein so viel erreicht, zusammen Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt. Es sei sehr traurig, dass dies nun durch unüberdachte Aktionen alles leichtfertig aufs Spiel gesetzt werde.


Führungskrise beim FSV Zwickau dauert an

Unklare Situation nach Volker Seiferts Demission - Verwaltungsrat erwägt geschlossenen Rücktritt

Zwickau. Anderthalb Wochen vor Saisonbeginn hängt beim Oberliga-Aufsteiger FSV Zwickau der Haussegen schief. Nach dem Rücktritt von Präsident Volker Seifert ist derzeit völlig unklar, wie es weitergeht. Wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten mit dem Verwaltungsrat des Vereins hatte Seifert am Freitag sein Amt niedergelegt. Zudem kündigte er an, zum Monatsende sein Engagement als Großsponsor einzustellen. Davon wären die Spieler Fuchsenthaler, Jazwinski und Meyer betroffen, die in seiner Firma angestellt sind. Seifert hatte es geärgert, dass der von ihm vorgeschlagene Kandidat zur Auffüllung des Präsidiums, Toralf Wagner, vom Verwaltungsrat zunächst nicht bestätigt worden war. Zudem habe man von ihm gefordert, einen Geschäftsführer beim FSV einzustellen. "Ich hänge sehr am Verein, aber ich mache das Theater nicht mehr mit", erklärte Seifert. Mit dem amtierenden Verwaltungsrat könne er nicht zusammenarbeiten. Der Verwaltungsrat kritisiert am Ex-Präsidenten dessen oftmalige Alleingänge. Zudem liege bis jetzt kein Finanzplan für das Geschäftsjahr vor. "Wir konnten unserer Aufsichtspflicht gar nicht nachkommen", so Verwaltungsratsmitglied Marcus Stapke. Der Etat für die kommende Saison ist erst zu einem Teil gedeckt. Am Donnerstagabend will der Verwaltungsrat sich zusammensetzen. Falls es dem Gremium nicht gelingt, Wege zu finden, um die durch Seiferts Rücktritt entstandene Lücke zu schließen, erwägt man einen geschlossenen Rücktritt. Damit stünde der Verein praktisch führungslos da. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung müsste einberufen werden, um die vakanten Posten neu zu besetzen. Die Stimmung unter den FSV-Anhängern ist gespalten. Während die einen sich wünschen, dass der als fanverbunden bekannte Seifert weitermacht, sind die anderen enttäuscht von seinem Verhalten. Egal wie das Machtgerangel hinter den Kulissen ausgeht, der Imageschaden dürfte schwer zu beheben sein.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 26.07.2006)

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