22.08.2007 - Dietzsch: "Mehr kämpfen"

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Dietzsch: "Mehr kämpfen"

Fußball-Oberliga: FSV-Trainer fordert nach Fehlstart verstärkte Anstrengungen

Bei der Internet-Umfrage des MDR "Wer schafft den Sprung in die neue Regionalliga?" rangiert der FSV Zwickau hinter Chemnitz, Halle, Leipzig und Plauen an fünfter Stelle. Die Realität sieht anders aus. Drei der genannten Teams liegen mit nur einem Punkt aus zwei Spielen am Tabellenende.

Der FSV hat einen Fehlstart hingelegt. Da gibt es nicht zu beschönigen. Für eine Mannschaft, die sich den Aufstieg vorgenommen hat, ist die Ausbeute enttäuschend: 2:2 gegen Bautzen, 0:2 bei Dresden-Nord. Bei diesen von der Papierform her lösbaren Auftaktaufgaben waren eigentlich fünf Zähler mehr eingeplant. Die richtig schweren Brocken kommen ja erst noch.

Es stimmt schon, die meisten Testspielgegner in der Vorbereitung waren bloß Sparringspartner. Doch beim 2:0-Sieg gegen den Regionalliga-Absteiger Hertha BSC II, der in der NOFV-Oberliga Nord erfolgreich gestartet ist (2:0 bei Türkiyemspor, 1:0 gegen BFC Dynamo), hatte der FSV eine klasse Leistung mit sehenswertem Kombinationsfußball gezeigt. Das Potenzial ist also durchaus vorhanden. Warum kann es die Mannschaft derzeit nicht abrufen? "Das verstehe ich selber nicht", gesteht Heinz Dietzsch. Ihm haben bei der Auswärtsniederlage am Sonnabend die geschlossene Mannschaftsleistung und der nötige Biss seiner Schützlinge gefehlt. "Wir müssen richtig in die Zweikämpfe gehen. Mehr kämpfen - das ist das A und O!" fordert der Trainer.

Der schwache Start hat mehrere Ursachen. Zum einen mangelt es im Angriff an Durchschlagskraft. Natürlich ist auch eine Portion Pech dabei. Hinterher trauerte man dem Lattentreffer von Mario Scholze und dem nicht verwandelten Elfmeter von Alexander Köcher im Jägerpark nach. "Wenn so ein Ding reingeht, kann das Spiel ganz anders ausgehen", glaubt Dietzsch. Besonders ärgert den Trainer die anfällige Hintermannschaft. Zwickau hat in zwei Spielen vier Gegentore kassiert. Die flinken Stürmer Helcelet (Bautzen) und Koch (Dresden-Nord) ließen die FSV-Abwehr mächtig alt aussehen. Der Weggang von Jens Werner, der mit seiner Schnelligkeit viele Lücken schließen konnte, ist offenbar doch nicht so leicht zu kompensieren. Vielleicht gibt es ja im nächsten Spiel personelle Konsequenzen. Hinter dem Einsatz von Neuzugang Robert Römer steht allerdings immer noch ein großes Fragezeichen. Im Fall des Tschechen Martin Sigmund rechnet Präsident Frank Weigel in den nächsten Tagen mit einer endgültigen Klärung.

Es ist kein Trost, aber Zwickau hat den Saisonstart nicht als einziger vergeigt. Der Titelanwärter HFC und Sachsen Leipzig rangieren noch hinter dem FSV. Drei Etagen höher brachten es Meister Stuttgart und Bremen nach zwei Spieltagen ebenfalls nur auf ein Pünktchen. Der Druck, zum Teil durch eigene Vorgaben selbst erzeugt, zum Teil durch hohe Erwartungshaltung von außen, scheint zu lähmen.

Der verpatzte Auftakt hat an der Halde hoffentlich alle wachgerüttelt. "Wir haben alles ausgewertet. Ich hoffe, dass am Wochenende die Wende kommt", wünscht sich Trainer Dietzsch. In der vergangenen Saison hatte der FSV einen ähnlichen Fehlstart hingelegt. Damals gelang am dritten Spieltag der erste Sieg (2:0 beim VFC Plauen). Gegen Halberstadt muss am Sonnabend endlich ein Erfolgserlebnis her.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 22.08.2007)

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