18.11.2006 - FSV will morgen im Zentralstadion punkten

Aus redkaos.de
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FSV will morgen im Zentralstadion punkten

Zwickau gastiert beim FC Sachsen Leipzig - Leutzscher streben nach Negativerlebnissen einen Befreiungsschlag an

Im Leipziger Zentralstadion kommt es morgen zur Neuauflage eines Fußballschlagers aus alten DDR-Oberligazeiten. Die ehemaligen BSV-Vertretungen aus Leipzig und Zwickau tragen inzwischen zwar andere Namen, doch diese Partie wird ihre Anziehungskraft auf die Fans gewiss nicht verfehlen.

Als vor dieser Saison nach den heißesten Aufstiegskandidaten gefragt wurde, fiel am häufigsten ein Name: FC Sachsen Leipzig. Der Traditionsverein aus Leutzsch (bis 1990 BSG Chemie) wollte mit dem Geld von Stadionbesitzer Kölmel, Eduard Geyer als Sportdirektor und zahlreichen prominenten Neuzugängen die Rückkehr in die Regionalliga anpeilen. Nach einem schwachen Saisonstart wurde Cheftrainer Leitzke am 5. Oktober durch den früheren DDR-Auswahlcoach Geyer ersetzt. Die erhoffte Trendwende blieb allerdings aus. Unter Geyer hat der FC Sachsen von fünf Partien lediglich ein Spiel gewonnen. Als Tabellenachter weist Leipzig schon 13 Punkte Rückstand zum Spitzenreiter FC Energie Cottbus II auf.

"Nach solchen Ergebnissen, die ja nun wochenlang nicht stimmen, werden die versuchen, einen Befreiungsschlag zu landen", erwartet FSV-Trainer Uwe Ferl. "Aber ich habe eigentlich sehr viel Vertrauen in meine Mannschaft. Und wenn wir mit dieser Leidenschaft weiter spielen und uns nicht verrückt machen lassen, dann bin ich mir sicher, dass wir auch in Leipzig was holen können." Man habe nachgewiesen, dass der FSV gegen die Spitzenmannschaften gut mithalten könne. "Wir fahren nicht nach Leipzig, um uns dort abschlachten zu lassen." Man werde nicht auf ein Gegentor warten, sondern wolle selbst nach vorn spielen. "Und wenn das die Mannschaft so umsetzt wie gegen Chemnitz, bin überzeugt, dass wir einen Punkt mitnehmen", betont Ferl. Sein Rezept: das Spiel weit weg halten vom eigenen Tor, immer wieder nach vorn spielen, sich befreien und Nadelstiche setzen. Der Zwickauer Trainer hat den morgigen Kontrahenten bei dessen Gastspiel in Plauen beobachtet. "Der FC Sachsen ist eine richtig starke Mannschaft. Sie hat es nur versäumt, aus ihren klaren Chancen ein Tor zu machen." Ferl erkannte aber auch Fehler und Schwächen, die man ebenso ausnutzen könnte wie die nervliche Instabilität der Geyer-Elf. Verzichten muss der Zwickauer Trainer neben Axel Fuchsenthaler und Kapitän Köcher auch auf den gesperrten Sebastian Arzt (fünfte gelbe Karte). "Der fehlt mir natürlich sehr."

Der Gastgeber wird mit Rückkehrer Marcel Rozgonyi, aber ohne den vorerst gesperrten Adebowale Ogungbure auflaufen. "Wir wollen die letzten Negativerlebnisse abhaken und den Fans zeigen, dass wir noch leben", fordert Eduard Geyer von seinem Team. "Um Zwickau zu bezwingen, müssen wir hundert Prozent bringen." Im Internet-Fanforum der Leutzscher gibt man sich recht zuversichtlich: "Die Mannschaft ballert sich den Frust weg", heißt es da beispielsweise. Die ernst gemeinten Tipps reichen bis 6:0.

In der Abstiegssaison 2004/05 hat der FSV im Zentralstadion durch einen umstrittenen Freistoß unglücklich mit 1:2 (0:0) verloren. Der Anstoß am Sonntag erfolgt 13.30 Uhr. Schiedsrichter ist Felix Zwayer aus Berlin, der mit seinem gegenüber dem DFB geäußerten Verdacht im Januar 2005 den Wettskandal im deutschen Fußball ausgelöst hatte.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 18.11.2006)

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