17.02.2017 - Mit Selbstvertrauen nach Wiesbaden

Aus redkaos.de
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Der FSV beschwört die Geschlossenheit

Fußball-Drittligist Zwickau schöpft nach dem guten Start in die Rückrunde Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt. Der Kapitän will sich von seiner lädierten Nase nicht stoppen lassen.

Ein Ausblick vom FSV Medienpartner „Freie Presse“ (geschrieben von Thomas Prenzel)

Wenn die Kicker des FSV Zwickau am Freitag in den Mannschaftsbus in Richtung Wiesbaden steigen, wird Toni Wachsmuth ein zusätzliches Utensil in seinem Reisegepäck verstaut haben. Die "schwarze Maske" ließ sich der Kapitän in dieser Woche maßanfertigen. Im Heimspiel gegen Bremens U-23 hatte der 30-Jährige einen Schlag aufs Riechorgan abbekommen. Weil das aus der Nase laufende Blut nicht zu bändigen war, musste Wachsmuth in der 20. Minute ausgewechselt werden. Umso befreiter feierte er mit seinen Teamgefährten den Last-Minute-Sieg: "Für das Glück, das wir hatten, brauchen wir uns nicht zu entschuldigen. Dafür hatten wir in der Hinrunde auch genügend Pech."

Der zwei Tage später diagnostizierte Nasenbeinbruch bringt ihn nicht aus der Ruhe, glaubt er. Schließlich nimmt der Defensivspezialist in dieser knüppelharten Saison so ziemlich alles mit, was man im Leistungsfußball nicht gebrauchen kann, lässt sich davon aber nicht entmutigen. Wegen einer Knochenabsplitterung im Fuß verpasste der "Capitano" des FSV schon Teile der Saisonvorbereitung, kehrte aber schneller als gedacht zum Saisonstart zurück. Es folgten im Verlauf ein Rippenbruch und eine Bauch-OP. "Und trotzdem habe ich bisher nur zwei Spiele, eines davon wegen eines Magen-Darm-Infekts, gefehlt", sagt Wachsmuth und preist schon mal die Qualität seines Nasenschutzes: "Das Material wird laut Hersteller auch in der Formel 1 genutzt. Ich glaube, das hält was aus."

So, wie er selbst auch. Toni Wachsmuth verkörpert beim FSV in besonderem Maße, was die in der 3. Liga gegenüber anderen Teams oft spielerisch unterlegene Mannschaft auszeichnet: ein Kämpferherz. "Ich kenne das nicht anders, bin vom Typ einer, der auf die Zähne beißt", meint der in Neuhaus am Rennweg geborene Thüringer. Dass er mit gutem Beispiel vorangeht, wird auch am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden nötig sein, will der FSV den sieben Zählern aus drei Rückrundenspielen weitere Punkte hinzufügen. Der einen Platz hinter Zwickau rangierende Tabellenvorletzte Wiesbaden mobilisiert gerade alle erdenklichen Kräfte. Am Montag trat Trainer Torsten Fröhling zurück, es übernahm Rüdiger Rehm. Der 38 Jahre alte Coach mischte in der Vorsaison mit Großaspach die Liga auf, was Zweitligist Bielefeld mit einem Arbeitsvertrag honorierte.

Nun die Rückkehr in Liga drei. Dass der Trainerwechsel zumindest im ersten Spiel noch nicht fruchtet, dafür will Ronny König bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte sorgen. Der 33-Jährige warnt davor, die eigene kleine Erfolgsserie überzubewerten. Schließlich startete der FSV ähnlich gut in diese Spielzeit, rutschte dann aber bis auf die Abstiegsplätze ab. Der Trainerwechsel beim Kontrahenten macht das Kellerduell zwar etwas unberechenbarer, weil offen ist, mit welchem System, welchen Spielern und welcher Taktik Rehm das Endspiel angeht. König sieht das eher pragmatisch: "Wir müssen in erster Linie auf uns schauen, unsere mannschaftliche Geschlossenheit entgegensetzen." Motto: Zusammen sind wir Zwickauer stark.

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