14.Spieltag, Saison 2006/2007: FSV Zwickau vs. Hallescher FC 0:0

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Spielbericht

FSV zeigt vor leeren Rängen Flagge | FSV Zwickau - Hallescher FC 0:0 - Zu Beginn Bekenntnis gegen Gewalt und Rassismus

Ohne die Unterstützung seiner Anhänger hat gestern der FSV Zwickau im 14. Oberliga-Punktspiel der Saison ein 0:0-Unentschieden gegen den Halleschen FC erzielt. Zum ersten Mal fand eine Partie des FSV im Westsachsenstadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

"Es war ein gerechtes Ergebnis. Wir hatten unsere Chancen, aber auch Halle. Insgesamt ein verteiltes Spiel auf beiden Seiten. Zwischen den Strafräumen wurde viel gearbeitet. Aus unseren zwei bis drei klaren Möglichkeiten hätten wir mehr machen müssen", fasste der verletzte FSV-Kapitän Alexander Köcher seine Eindrücke nach dem Geisterspiel zusammen.

Bereits nach 180 Sekunden besaß der Aufsteiger durch Sebastian Meyer die erste Gelegenheit im Spiel, die jedoch nicht verwertet wurde. "Nach einem herrlichen Pass von René Troche hatte ich die wohl größte Chance des Spiels. Ich habe jedenfalls den Ball zu früh abgeschossen. Mit der frühen Führung wäre das Spiel sicher anders gelaufen. Als Stürmer wird man ja an Toren bewertet, leider habe ich für den FSV noch keins geschossen. Insgesamt habe ich mich recht gut gefühlt, und Halle wäre an diesem Tag schlagbar gewesen", sagte Sebastian Meyer. Der 25-jährige Angreifer ergänzte: "Unser Riesenaufwand wird seit Wochen nicht mit Toren belohnt. Ich denke, als Mannschaft haben wir uns gefestigt, wie gegen die Spitzenteams Chemnitzer FC, FC Sachsen Leipzig und HFC zu erkennen ist." Fakt ist: Dreimal erreichte der Aufsteiger ein Remis.

Im Verlauf der fairen Oberligapartie hinterließen neben Sebastian Meyer auch Maik Strobel und Sebastian Arzt einen starken Eindruck. Der für den verletzten Matthias Trochocki (Leistenzerrung) in die Abwehr gerückte 21-jährige Maik Strobel bot auf der linken Außenposition eine gute Partie. "Wir standen hinten sicher und haben gegen Halle wenig zugelassen. Nach vorn fehlte uns aber die Durchschlagskraft", äußerte sich der FSV-Nachwuchsspieler. Auch Rückkehrer Sebastian Arzt, der zuletzt beim FC Sachsen wegen seiner fünften gelben Karte fehlte, fügte sich wieder nahtlos ins FSV-Team ein. Zweimal prüfte der fleißige und unermüdlich rackernde Zwickauer Außenstürmer den Hallenser Schlussmann Matthias Küfner (53., 74.). "Wir hatten mehr Spielanteile als Halle. Was mich gefreut hat war, dass am Ende die Null stand. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. In den ersten 20 Minuten haben wir sehr guten Fußball gespielt. Das Resultat geht in Ordnung. Die Top-Leistung, die Maik Strobel in der zweiten Halbzeit gebracht hat, war okay", resümierte FSV-Coach Uwe Ferl.

Auf Hallenser Seite hatte der Ex-Auer Maik Kunze dreimal aussichtsreiche Chancen (29., 69., 70.), konnte sie aber nicht nutzen. So wechselte ihn Trainer Detlef Schößler in der 75. Minute gegen Sven Döring aus. "Mit dem Punkt kann man leben, wir hätten aber gern drei Zähler mitgenommen", so der HFC-Trainer. FSV-Verwaltungsratsmitglied Karl Ebersbach: "In Anbetracht der Vorgeschichte und des Erfolges mit unseren Fans bei der Veranstaltung am Sonnabend wäre gegen Halle eigentlich ein Sieg erforderlich gewesen."

Theo Schneider: Alles ging glatt

Theo Schneider (47), Sicherheitsbeauftragter des FSV Zwickau ist erleichtert: "Die Aktion ohne Zuschauer ist sehr gut gelaufen. Der FSV möchte sich für die vorbildliche Unterstützung bei den Polizeikräften, dem Sicherheitsdienst sowie den eigenen Ordnern recht herzlich bedanken. Viele Einsatzkräfte haben für einen störungsfreien Ablauf des Oberligaspiels Zwickau gegen Halle gesorgt. Wir rufen alle echten Fans unseres Vereins auf, in Zukunft auch ihren Beitrag für die Sicherheit der Spiele sowohl auswärts als auch zu Hause zu leisten", sagte er. Am Sonnabend wurden 459 Karten an die treuesten FSV-Fans zu einem symbolischen Preis veräußert. Damit leisteten die Zwickauer Anhänger einen würdigen Beitrag, um die Kosten zu minimieren.

Michael Luther im FSV-Präsidium

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Luther gehört zum neuen Präsidium des FSV Zwickau. Das gab der Verein gestern bekannt. Der Verwaltungsrat berief ihn sowie Frank Weigel, Geschäftsführer der Pikant GmbH, und Hubert Hofmann, Chef einer Speditionsfirma in Hartmannsdorf bei Chemnitz, in einer Sitzung einstimmig in das Gremium. Wer den Vorsitz letztendlich übernehmen wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen, heißt es in der Mitteilung. Der 50-Jährige, der seit 1990 im Bundestag sitzt, ist seit vielen Jahren Vereinsmitglied des Fußballsportvereins.

(Quelle: Reiner Thümmler; Freie Presse vom 27.11.2006)

Statistik

Aufstellung Zwickau: (Trainer: U. Ferl)

Soukop - Kubik, Trehkopf, Werner, Strobel – Moses, Troche (78. Glaubitz), Jazwinski (87. Zdrazil) - Arzt, Pfoh (75. Balg), Meyer

Aufstellung Halle: (Trainer: D. Schößler)

Küfner - Gleis, Gröger, Kamalla, Pietsch – Wojtala, Seipel, Wanski, Wille - Römer (78. Endres), Kunze (74. Döring)

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 0 - Das Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Stimmen zum Spiel

Uwe Ferl (Trainer FSV Zwickau): "Wir hatten durchaus mehr Spielanteile. Was mich gefreut hat ist, dass die Null gestanden hat. Es war ein sehr kampfbetontes und besseres 0:0-Spiel. Das Resultat geht in Ordnung. Mit meinen jungen Spielern wie Strobel bin ich sehr zufrieden."

Detlef Schößler (Trainer Hallescher FC): "Aus Hallenser Sicht sage ich, dass wir Feldvorteile hatten. Wir hatten zwei gute Möglichkeiten. Auch kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. Mit dem Punkt können wir leben, aber ich hätte gern drei mitgenommen."

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