12.03.2008 - Stadion soll ins Förderprogramm

Aus redkaos.de
Wechseln zu: Navigation, Suche

Stadion soll ins Förderprogramm

Städtischer Eigenanteil an Sanierung würde sich auf fünf Millionen Euro belaufen

Der Aufstieg ist für den FSV Zwickau in dieser Saison zwar kein Thema mehr, aber um in Zukunft mal wieder höherklassig zu spielen, bedarf es dringend einer Komplettsanierung des Westsachsenstadions.

Zwickau. Dank eines neuen Förderprogrammes des Landes Sachsen besteht die Möglichkeit, eine Sanierung des Westsachsenstadions beträchtlich gefördert zu bekommen. Bis zu 75 Prozent Zuschüsse wären dank des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) drin, erklärte Sportbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD). Bei grob geschätzten Sanierungskosten von 20 Millionen Euro würde auf die Stadt Zwickau somit nur noch ein Eigenanteil von fünf Millionen Euro entfallen. Noch fehlen laut Pia Findeiß allerdings einige Voraussetzungen. Zuallererst muss der Freistaat eine entsprechende Verordnung zum Förderprogramm erlassen. Dann muss sich der Stadtrat entscheiden. "Bis jetzt besteht zumindest Einigkeit darin, dass die Stadt als Oberzentrum ein Stadion braucht." Für dieses Jahr sind im kommunalen Haushalt 200.000 Euro eingestellt zur Vorbereitung von Grundsatzentscheidungen. Nach einem verwaltungsinternen Vergleich mehrerer Standorte (Neubauten beispielsweise an der Südkampfbahn, in Mosel oder in Eckersbach, Sanierung des Westsachsenstadions) schneidet die Sanierung als beste Variante ab. Ver- und Entsorgung sind gewährleistet, die "Halde" angebunden an den öffentlichen Personennahverkehr. Der entscheidende Vorteil für Pia Findeiß: Es bedarf dabei weder eines Planfeststellungsverfahrens noch eines Bebauungsplanes - alles langwierige Verfahren. Nach Expertenschätzungen gehen da fünf Jahre schnell ins Land, bevor der erste Bagger anrollen kann. Pia Findeiß unterstreicht: "Wer ein neues Stadion will, will in nächster Zeit eigentlich kein Stadion haben." Auch die Nachteile wurden in der Gegenüberstellung erwogen, versichert Findeiß. Immer wieder gab es beispielsweise Anwohnerbeschwerden über den An- und Abreiseverkehr der Fans. Die Parkplatz-Standorte müssten bei einer Sanierung mit Sicherheit neu festgelegt werden, stellt Findeiß klar. Von entscheidender Bedeutung bei einem Neubau ist die Beantwortung der Frage, was mit dem alten Stadion wird. Der Turm wurde erst vor wenigen Jahren saniert, mit Fördermitteln, die seine Nutzung für 25 Jahre festschreiben. Die Flutlichtanlage, die aus der Stadtkasse bezahlt wurde, war auch nicht billig. Für Turmsanierung, Flutlichtanlage, den Bau des zweiten Aufgangs, Zaun und Tribünen sind nach Einschätzung von Uwe Findeiß, Leiter des Schulverwaltungs- und Sportamtes, in den vergangenen Jahren bestimmt fünf Millionen geflossen. Hinzu kommen ständige Werterhaltungsarbeiten im Stadion, deren Kosten sich zwischen 75.000 und 100.000 Euro im Jahr bewegen. Voraussetzung für die Förderung durch den Efre-Strukturfonds ist, dass der Stadtteil Schedewitz und ein Stück darüber hinaus - vom Schwanenteich bis zum Stadion - als benachteiligtes Gebiet für förderwürdig anerkannt wird. Wenn das geschieht, dürfen die Schwimmsportler auch auf eine 50-Meter-Halle hoffen. Die könnte beispielsweise an jener Stelle errichtet werden, wo jetzt noch die alte Diesterweg-Berufsschule steht. Der städtische Eigenanteil könnte von dem Erlös abgezweigt werden, der beim Verkauf der GGZ-Wohnungen erzielt wurde. Darüber hat der Stadtrat aber noch nicht entschieden.

(Quelle: Uta Pasler; Freie Presse vom 12.03.2008)

-- zurück zur Saison 2007/08