10.Spieltag, Saison 2006/2007: FSV Zwickau vs. ZFC Meuselwitz 0:0

Aus redkaos.de
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Spielbericht

Torfabrik geschlossen - FSV Zwickau und ZFC Meuselwitz trennen sich 0:0

Die Sieglos-Serie des FSV dauert an. Das torlose Remis gegen Meuselwitz war bereits das vierte Unentschieden in Folge. Das einzig Positive daran: Die Zwickauer Abwehr hat keinen Gegentreffer zugelassen.

Die 1121 Zuschauer, die bei strömendem Regen ausharrten, sind für ihre Geduld nicht belohnt worden. Es war ein schwaches Spiel, von beiden Mannschaften. Hinterher gab es Pfiffe von den Rängen.

Uwe Ferl war mit dem Auftreten seiner Mannschaft dennoch zufrieden, auch wenn der erhoffte Befreiungsschlag ausgeblieben ist. "Ein Sieg wäre verdient gewesen", so die Meinung des FSV-Trainers. Seine Elf hatte nach 90 Minuten allerdings bloß beim Eckenverhältnis (5:1) die Nase vorn. Die Zwickauer fabrizierten zahlreiche Fehlpässe. Das die Ballbeherrschung bei einigen zu wünschen übrig ließ, war sicher auch dem nassen Rasen geschuldet.

In der ersten Halbzeit gab es nur wenige Strafraumszenen. Insgesamt wirkten die Gäste durchdachter im Aufbau und demonstrierten mehr Offensivgeist. Nach einem Pinder-Freistoß köpfte Baumann am Tor vorbei (8.), auch der Distanzschuss von Großmann verfehlte sein Ziel (11.). Die beste Gelegenheit auf Seiten des FSV besaß Meyer, der sein beherztes Solo leider nicht erfolgreich abschließen konnte (30.).

Nach Wiederbeginn plätscherte die Partie eine Zeitlang vor sich dahin wie das Wasser aus der Regenrinne am Stadionturm. Für Aufregung sorgte allein ein Rückpass, der dem ZFC eine Möglichkeit eröffnete. Doch in der Offensive agierten die Thüringer ebenso harmlos wie die Platzherren. Meuselwitz trat keineswegs wie eine Spitzenmannschaft auf. "Fußball in dem Sinne war's nicht, das war mehr Gegurke", gestand Gästetrainer Oevermann.

Als der FSV Mitte der zweiten Halbzeit endlich erkannte, dass der schwache Gegner durchaus zu packen ist, erhöhte man den Druck. Es fehlt jedoch ein Regisseur im Mittelfeld. Oft wurden die Bälle planlos nach vorn geschlagen. Die Versuche von Troche (64., 73.) und Moses (67.) brachten nichts Zählbares ein. In der Schlussphase gab's noch eine dicke Gelegenheit für Strobel und Arzt (84.), Moses - am Sonnabend der auffälligste Zwickauer Akteur - scheiterte aus Nahdistanz (85.). "Ich hätte mir gewünscht, dass mal so ein Ball durchrutscht", trauerte Ferl den verpassten Chancen nach.

Noch mehr ärgerte sich der Trainer darüber, dass Alexander Köcher und Carsten Pfoh wegen ihrer fünfte Gelbe Karte für das morgige Spiel bei Energie Cottbus II gesperrt sind. "Da müssen wir eben improvisieren", kündigte Ferl an. Der schlechte Saisonstart, so der 48-Jährige, habe an der Substanz gezehrt, es laste ein immenser Druck auf der Mannschaft. "Wir müssen realistisch an die Sache herangehen", warnte der Trainer vor übertriebenen Erwartungen. Jeder Punkt sei erst mal ein Punkt für den Klassenerhalt. Um morgen im Nachholspiel von den heimstarken Lausitzern einen Zähler zu entführen, bedarf es jedoch einer deutlichen Steigerung.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 30.10.2006)


ZFC mit Teilerfolg – vorn klemmt es aber

Der ZFC Meuselwitz hat sich nach der 1:6-Demütigung gegen Plauen nur teilweise rehabilitieren können. Beim FSV Zwickau holten die Ostthüringer ein 0:0. „Normalerweise kannst du mit einem Zähler in Zwickau leben. Diesmal haben wir aber zwei Zähler liegen gelassen. Wir hatten Zwickau in den ersten 20 Minuten gut im Griff. Danach passten wir uns dem schwachen Niveau der Gastgeber an. Aus unserer optischen Überlegenheit haben wir nichts gemacht“, meinte Manager Dr. Klaus Dietze. Diesmal stand die Verteidigung besser, wurde ordentlich gegen gehalten. Im Sturm fehlte der gesperrte Steven Sonnenberg aber an allen Ecken und Enden.

Bereits nach acht Minuten hatte dann auch Mike Baumann die Führung auf dem Kopf, verzog aber nach einer Freistoß-Eingabe von Holm Pinder knapp. Während die Meuselwitzer auch in der übrigen Spielzeit zumindest spielerisch ein deutliches Übergewicht behielten, ergab sich aber kaum einmal eine Chance. „Entweder der letzte Pass kam nicht an oder das Flügelspiel wurde vernachlässigt. Dadurch hingen die beiden Stürmer meist in der Luft“, kritisierte Trainer Ulrich Oevermann. Nach einer geschlagenen Stunde zielten die Westsachsen übrigens erstmals auf das Tor des ZFC. Sebastian Meyer verzog aus 16 Metern. So richtig gefährlich und zwingend waren die Aktionen der Gastgeber aber nicht. Auch die Versuche von Sebastian Arzt und Vojtech Kubik brachten die Meuselwitzer Hintermannschaft nicht wirklich ins Schwitzen. Dennoch stellte Präsident Hubert Wolf zur Halbzeit fest: „Nach dem disziplinierten Start haben wir nachgelassen. Die Verunsicherung war immer noch zu merken.“

Auch in den zweiten 45 Minuten blieb des ZFC optisch überlegen. Es blieben aber auch die Schwachpunkte: Die Außen Irakli Gemazashvili und Mirko Kotowski – musste mit einer Wadenverletzung raus – griffen kaum in die Partie ein. Zwickau hatte durch Danny Moses in der 66. Minute die wohl die bestes Gelegenheit zu einem Tor. Der Mittelfeldspieler verzog aber aus fünf Metern. Erst in der Schlussphase hatten die Meuselwitzer zwei Chancen. Zunächst konnte Pavel Sedlacek (80.) einen Pass von Mario Weiß nicht ganz erlaufen. Dann verzog Rene Weinert (81.) aus 15 Metern haarscharf. In der Schlussminute hätte es beinahe im ZFC-Tor eingeschlagen, als sich die Abwehr einen Fehler erlaubte. Mit einem Punkt im Gepäck traten die Meuselwitzer die Heimreise an. „Unsere Auswärtsbilanz kann sich ja sehen lassen. Jetzt müssen wir zu Hause wieder gewinnen. Da haben wir gegen Dresden Nord und Plauen einige Punkte liegen gelassen“, sagt Hubert Wolf. Die beste Gelegenheit wäre der kommende Sonntag. Dann gastiert Budissa Bautzen auf der Glaserkuppe.

Quelle: Ronny Eichhorn (OVZ)

Statistik

Aufstellung Zwickau: (Trainer: U. Ferl)

Soukup - Trehkopf, Werner, Trochocki – Kubik, Moses, Köcher, Meyer - Troche (81. Strobel) - Arzt, Pfoh (73. Glaubitz/81. Zdrazil)

Aufstellung Meuselwitz: (Trainer: U. Oevermann)

Dix - Baumann, Bronec, Kotowski (73. Weinert), Pinder - Dimter, Großmann, Hildebrandt – Gemazashvili (81. Kwiatkowski), Miltzow (73. Weiß), Sedlacek

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 1.121 - darunter 72 Gäste

Stimmen zum Spiel

Ulrich Oevermann (Trainer ZFC Meuselwitz): "Wir wussten, dass der FSV einige Probleme hatte. Aber wir hatten ja auch zuletzt 1:6 verloren und es gab viele Einzelgespräche. In der ersten Halbzeit haben wir wenig zugelassen, haben allerdings zu viele lange und hohe Bälle nach vorn gespielt. Der FSV hatte in der zweiten Halbzeit mehr Möglichkeiten. Das Beste war das zu Null und das Ergebnis geht in Ordnung."

Uwe Ferl (Trainer FSV Zwickau): "Ich hätte mir gewünscht, dass ein Ball mal durchrutscht. Die Moral war da. Wir haben ein bisschen besser Fußball gespielt als zuletzt. Immerhin haben wir gegen eine Spitzenmannschaft gespielt. Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Ich bin mit der Mannschaft zufrieden. Es fehlt allerdings das Selbstvertrauen. Wir müssen für den FSV diese Saison die Klasse halten. Das ist das Wichtigste."

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