09.Spieltag, Saison 2007/2008: FSV Zwickau vs. Chemnitzer FC 1:3

Aus redkaos.de
Wechseln zu: Navigation, Suche

Spielbericht

Folgenschwere Fehlentscheidungen

Fußball-Oberliga: FSV Zwickau unterliegt Chemnitzer FC 1:3 (0:1) - 4008 Zuschauer erleben dramatisches Derby

Trotz einer imponierenden Leistung hat der FSV Zwickau das kampfbetonte Derby gegen den Chemnitzer FC vor einer tollen Kulisse mit 1:3 verloren. Es waren jedoch zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns, die letztlich zur Heimniederlage führten.

Als FSV-Präsident Frank Weigel die MDR-Fernsehbilder bei \"Sport im Osten\" gesehen hatte, war er richtig verärgert. Dem Elfmeter, der zum 1:2 führte, ging eine klare Schwalbe von Torjäger Kellig voraus, der sich zwischen Soukup und Trehkopf gekonnt hinhechtete. Der Strafstoß und der Platzverweis für den Verteidiger waren also völlig unberechtigt. Der FSV wird aus diesem Grund von seinen rechtlichen Mitteln Gebrauch machen. Zudem roch der dritte Chemnitzer Treffer sehr verdächtig nach Abseits.

Schiedsrichter Bärmann aus Guben schien mit dieser Partie völlig überfordert. Das werden auch die beiden Beobachter vom NOFV mitbekommen haben. Er verteilte sieben Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte in einem Spiel, das keineswegs so unfair war. Zudem wartete er nach der Rauchbombenattacke im CFC-Fanblock (50.) erst mal ein paar Minuten ab, ehe er nach Absprache mit seinem Assistenten die Begegnung endlich unterbrach.

Der Zwickauer Anhang verhielt sich diesmal vorbildlich. Zumindest im Stadion. Hinterher lieferten sich einige Chaoten an der Kreuzung Geinitz-/Planitzer Straße noch wilde Scharmützel mit den Ordnungskräften, was den Straßenverkehr für längere Zeit zum Erliegen brachte.

Zu Spielbeginn wurde im Fanblock mit überdimensionalen Bildern eine originelle Choreographie zelebriert: In der Wüste findet ein FSV-Fan eine Wunderlampe. Der erscheinende Geist gewährt ihm drei Wünsche. Doch den ersten \"Für heute den Sieg\" konnte er schon mal nicht erfüllen. Nach dem viel umjubelten Ausgleich durch den eingewechselten Axel Fuchsenthaler, der eine Flanke von Tom Schmidt verwertete (77.), keimte auf den Rängen zwar etwas Hoffnung auf, doch am Ende wurde man selbst um den einen Punkt gebracht. Kämpferisch mochte Peter Keller keine Abstriche am Auftreten seiner Mannschaft machen. "Wir hätten uns nach dem 1:1 aber etwas cleverer verhalten müssen", bemängelt der neue FSV-Cheftrainer, der den Chemnitzer Sieg als recht glücklich bezeichnete. "Es hätte auch anders ausgehen können."

Daheim bleibt Zwickau in dieser Saison weiter sieglos (2 Unentschieden, 3 Niederlagen). Jetzt stehen erst mal drei Auswärtsspiele in Folge auf dem Programm (Sangerhausen, Pokalspiel in Bannewitz, Eilenburg). "Wir müssen eben versuchen, dort auf Punktejagd zu gehen", gibt Peter Keller die Marschroute aus.

Freuen durfte sich im FSV-Lager lediglich der Schatzmeister. Durch die Einnahmen (4008 Zuschauer) kommt wieder etwas Geld in die notorisch klammen Kassen.

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 22.10.2007)

Statistik

Aufstellung Zwickau: (Trainer: P. Keller)

Soukup - Zdrazil, Köcher, Trehkopf - Scholze, Schmidt – Trochocki (76. Strobel), Troche (56. Fuchsenthaler), Kubik - Sigmund (86. Freimann), Moses

Aufstellung Chemnitz: (Trainer: T. Vogel)

Klömich - Sieber, Becker, Baumann, Kunert - Schlosser (90. Troschke), Müller (62. Schumann), Großmann, Bachmann - Sonnenberg (86. Sinaba), Kellig

Tore: 0:1 Bachmann (15.), 1:1 Fuchsenthaler (73.), 1:2 Kellig (79./FE), 1:3 Sonnenberg (85.)

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Kunert (69.) wegen wdh. Foulspiel und Rote Karte für Trehkopf (78.) wegen einer Notbremse; 5-minütige Spielunterbrechung in der 50. Spielminute nach Feuerwerkskörpern im Gästeblock

Zuschauer: 4.008 - darunter 1.200 Gäste

Stimmen zum Spiel

Peter Keller (Zwickau): "Die Chemnitzer haben sehr konzentriert begonnen und sehr aggressiv gespielt. Nach dem Wechsel sind wir aggressiv rausgekommen. Wir hätten das 1:1 länger halten müssen. Die Rote Karte fand ich übertrieben. Kämpferisch bin ich mit meiner Mannschaft zufrieden. Es war ein interessantes Spiel und die Chemnitzer haben verdient gewonnen."

Tino Vogel (Chemnitz): "Wir haben gut angefangen und das 1:0 gemacht. Danach haben wir etwas nachgelassen und die Zwickauer haben mächtig Dampf gemacht. Durch individuelle Fehler haben wir Chancen zugelassen. Die Ampelkarte für Kunert war unberechtigt."

Alexander Köcher (FSV-Kapitän): Unsere Mannschaft hat gekämpft, leider wurden wir dafür nicht belohnt. Ein Punkt wäre absolut verdient gewesen. Es waren zwei katastrophale Fehlentscheidungen vom Schiri, wenn ich an den Elfmeter und die Herausstellung denke. Das dritte Tor war klar abseits. Das hat man später auch im Fernsehen gesehen. Man hätte für dieses Spiel einen gestandenen Referee ansetzen müssen.

Mike Baumann (CFC-Kapitän): Es war ein hart umkämpftes Bezirksderby, wie im Vorfeld anzunehmen. Nach dem Ausgleich haben wir die Ruhe bewahrt und konnten die Gelb-Rote Karte (Kunert) gut wegstecken.

Mario Scholze (Spieler FSV Zwickau): Chemnitz hat gut angefangen. Nachdem wir in der Druckphase das 0:1 bekamen, haben wir uns dann richtig reingekniet und das Spiel in den Griff bekommen. Das 1:1 war hoch verdient, wir hatten es dann selbst in der Hand, weitere Tore zu schießen. Es war nie und nimmer ein Elfer, denn keiner hat Kellig richtig getroffen.

Christoph Franke (Ex-Trainer des CFC): Das Spiel lief in der zweiten Halbzeit für den FSV, als sie mächtig Druck machten und das 1:1 erreichten. In Überzahl darf eigentlich das 1:2 nicht passieren. Mein Fazit: Es ist ein verdienter Sieg für Chemnitz, allerdings um ein Tor zu hoch.

Martin Sigmund (Spieler FSV Zwickau): Es war ein schweres Spiel. Schade, dass wir verloren haben. Als Mannschaft sind wir ordentlich aufgetreten. Bevor wir die letzten zwei Tore bekamen, haben wir unsere Chancen nicht genutzt.

-- zurück zur Saison 2007/08