09.Spieltag, Saison 2006/2007: FC Rot-Weiß Erfurt II vs. FSV Zwickau 1:1

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Spielbericht

FSV fehlt Cleverness

Fußball-Oberliga: Rot-Weiß Erfurt II - FSV Zwickau 1:1

Zum vierten Mal hintereinander ist dem FSV Zwickau ein voller Erfolg versagt geblieben. Im gestrigen Oberliga-Punktspiel erreichte der Aufsteiger beim FC Rot-Weiß Erfurt II nur ein mageres 1:1 (0:0)-Unentschieden. "Im Endeffekt können wir über den Punktgewinn froh sein, denn in den letzten zehn Minuten wurden die Erfurter immer stärker und hatten noch einige gute Torchancen. Wenn man nach 70 Minuten 1:0 führt, muss man dies eigentlich bis zum Ende auch halten", zog FSV-Mannschaftsleiter Michael Bauer ein kurzes Fazit.

Der FSV trat wieder mit Kapitän Alexander Köcher, dafür aber ohne René Troche an, der sich am Sonnabend im Abschlusstraining eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. Vor 603 Zuschauern, darunter etwa 300 FSV-Fans, entwickelten die Gäste den größeren Angriffsdruck, doch zunächst gab es keine Torgelegenheiten. Erst nach 16 Minuten traf Carsten Pfoh den Pfosten. Mit zunehmender Spielzeit wurde der FC Rot-Weiß II immer besser. Einen Distanzschuss von Danny Cornelius hielt Michael Soukup (24.). Vier Minuten später strich ein Fernschuss von Dominik Müller knapp am linken Pfosten vorbei.

Nach Wiederbeginn bekamen die Erfurter ein spielerisches Übergewicht und kombinierten wesentlich besser als der FSV. Mit einem Flachschuss aus zwölf Metern ins lange Eck gelang Carsten Pfoh die Führung (70.). "Die Erfurter machten das Spiel, doch wir schossen das erste Tor", so FSV-Verwaltungsratsmitglied Karl Ebersbach. Die junge Erfurter Elf verstärkte daraufhin ihre Angriffsbemühungen, und nach guter Vorarbeit von Rainer Müller erzielte Felix Kinne mit einem Flachschuss aus Nahdistanz den verdienten 1:1-Ausgleich (81.).

"In der Abwehr haben wir kompakt gestanden. Wir haben es jedoch versäumt, nach vorn besser zu spielen", analysierte FSV-Trainer Uwe Ferl. "In der zweiten Halbzeit haben wir aus einer Chance ein Tor gemacht. Ich hätte mir jedoch mehr Cleverness und Abgezocktheit gewünscht, um das 1:0 über die Runden bringen zu können." Neben Torhüter Michael Soukup hinterließ Libero Jens Werner den besten Eindruck bei den Zwickauern.

(Quelle: Reiner Thümmler ; Freie Presse vom 23.10.2006)


Die erhoffte Null wie vor einer Woche in Plauen stand im Duell mit Zwickau nicht. Dennoch war die Freude im Lager der Rot-Weißen riesig. Das 1:1 gegen den Tabellenzwölften hatten sie sich redlich verdient.

ERFURT. Für eine ähnlich kämpferisch disziplinierte Leistung wie vor Wochenfrist beim 0:0 im Vogtland wurden die Rot-Weißen erneut zumindest mit einem Punkt belohnt. Allerdings mussten sie darum fürchten. Denn nach dem 0:1 Pfohs (70.) schien das Unentschieden gegen den sicher stehenden Gast in weiter Ferne. Mit seinem ersten Saisontreffer (81.) korrigierte Felix Kinne jedoch den Kurs wieder auf Remis.

"Klar, hätte ich ihn lieber selber gemacht", lachte Rainer Müller, der nach seinem energischen Vorstoß am sicheren Gästekeeper Michael Soukup scheiterte, im zweiten Versuch dann aber den freien Stürmer sah und uneigennützig ablegte. Das Unentschieden, auf das die Erfurter in erster Linie aus waren, hatte er trotz des Rückschlages durch das 0:1 ebenso wenig abgeschrieben wie Trainer Albert Krebs. "Ich wusste, dass wir noch ein Tor erzielen. Wir haben immer wieder Druck gemacht", lobte er die geschlossene Teamleistung seiner Elf, die sich beinahe selbst um den Lohn gebracht hatte.

Ein kollektiver Blackout bedeutete die Führung für die bis dahin noch gar nicht gefährlich in Erscheinung getretenen Gäste. "Aus einer halben Chance haben wir ein Tor gemacht", stellte Zwickaus Trainer Uwe Ferl die Qualitäten seines Top-Stürmers Carsten Pfoh in den Vordergrund. Nicht ohne Grund: Umringt von drei Erfurtern fand der von Auerbach zum FSV gewechselte Angreifer die Lücke. Einen Vorwurf wollte der Erfurter Trainer seiner Hintermannschaft nicht machen. Allen voran nicht Michael Habichhorst, der den 22-jährigen Zwickauer nicht zum Zuge kommen ließ.

Bis auf diesen einen Moment. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir das 1:0 über die Runden schaukeln", gab FSV-Coach Ferl zu, zollte der jungen Rot-Weiß-Truppe aber Respekt. Die ist "spielerisch zwar manchmal in Schönheit gestorben, aber sie hat nichts zugelassen."

Ähnliches schaffte jedoch seine Elf, die dank ihrer Kopfballstärke und dem sicheren Keeper im Rücken stets Herr der Lage schien. Wenn Keeper Soukup etwas zu tun bekam, dann war es bei Schüssen aus der Distanz. Tony Schnuphases Freistoß meisterte er genauso sicher (63.) wie Rainer Müllers Versuch (64.). Zuvor hatte der überall zu findende Schnuphase Zwickaus Torwart einmal fast auf dem falschen Fuß erwischt gehabt (50.).

Viel mehr verheißungsvolle Szenen bekamen die 603 Zuschauer in der Grubenstraße allerdings nicht zu sehen. Dafür waren beide Teams zu sehr auf Sicherung aus. "Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass man zum Tabellenletzten fährt und locker 3:0 oder 4:0 gewinnt", erteilte Ferl damit zugleich jenen eine Absage, die von der sofortigen Rückkehr des derzeitigen Zwölften in die Regionalliga träumen. "Priorität ist für uns, die Klasse zu halten", fügt er an. Dasselbe wollen auch die an Auerbach auf Platz 15 vorbeigezogenen Erfurter. Der Weg dahin führt allein über so viel Engagement wie gestern.

(Quelle: Thüringer Allgemeine vom 23.10.2006)

Statistik

Aufstellung Erfurt: (Trainer: A. Krebs)

Essig - Habichhorst, Scherer, Müller, Stark, Müller – Schubert, Kinne, Weis, Schnuphase (79. Heuschkel) – Cornelius (85. Gerke)

Aufstellung Zwickau: (Trainer: U. Ferl)

Soukop - Trehkopf, Werner, Trochocki, Kubik – Köcher, Moses, Meyer, Jazwinski (65. Glaubitz) - Pfoh, Arzt

Tore: 0:1 Pfoh (71.), 1:1 Kinne (81.)

Zuschauer: 603 - darunter 300 Gäste

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