08.Spieltag, Saison 2005/2006: FSV Zwickau vs. FC Erzgebirge Aue II 1:0

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Spielbericht

Sieg im Prestigederby vor Rekordkulisse

Fußball-Landesliga, 8. Spieltag: FSV Zwickau schlägt FC Erzgebirge Aue II mit 1:0 (0:0) - 3214 Zuschauer im Westsachsenstadion Von Thomas Croy

Begeistert haben die Anhänger des FSV ihre Mannschaft am Sonnabend nach dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen Erzgebirge Aue II gefeiert. Auf dem Rasen bildeten Zwickauer Spieler, Trainer und Betreuer einen ausgelassenen Freudenreigen. Mittendrin ein wild tanzender Kapitän Alexander Köcher. Die Fans ließen die siegreichen Akteure vor jedem Block einzeln hochleben.

3214 Zuschauer - ein Landesliga-Rekord, der mindestens bis zum Rückspiel Bestand haben wird - erlebten ein hart umkämpftes Westsachsenderby, dem es für ein Spitzenduell allerdings etwas an spielerischer Klasse fehlte. Die leidenschaftlich geführte Partie, in der beide Kontrahenten ständig auf Fehler des Gegners lauerten, bezog ihren Reiz aus enormem Einsatzwillen und Spannung bis zum Schluss.

Zwar lagen die Gäste am Ende beim Eckenverhältnis vorn (3:5), doch nach Chancen war es ein hochverdienter FSV-Erfolg. Die erste Möglichkeit besaß Mydlo nach einem Freistoß von Krauß, aber sein Kopfball ging über den Kasten (7.). Nach einer Arzt-Flanke von rechts scheiterte Mydlo aus Nahdistanz am FC-Torhüter (20.). Beim klaren Foul an Fuchsenthaler im Strafraum blieb der Elfmeterpfiff aus unerklärlichen Gründen aus (24.). Als Mydlo vom Auer Keeper umgerissen wurde (34.), hätte der Sünder eigentlich Rot sehen müssen. Schiedsrichter Nixdorf (Dresden), der recht einseitig pfiff, beließ es jedoch bei einer Verwarnung. Dafür schickte er Kubik nach einem harmlosen Rempler mit Gelb-Rot vom Platz (69.), wofür der Referee empörte "Schieber!"-Rufe von den Rängen erntete. Der unbeherrschte Tchipev - neben Mikolajczak einer von zwei schwachen Spielern aus dem Zweitliga-Kader der "Veilchen" -, der den Abgang des Tschechen schubsenderweise beschleunigen wollte, sah nach einer Tätlichkeit später ebenfalls die Ampelkarte (85.).

Nach der Pause blieb der FSV am Drücker. Bei einer weiten Flanke war der Gästeschlussmann gerade noch vor dem heraneilenden Fuchsenthaler am Ball (55.). Nach Flanke von Krauß köpfte Kubik genau auf den Torwart (59.). Zwei Minuten später die viel umjubelte Führung durch Troche, der an seine gute Leistung vom Testspiel gegen Cottbus II anknüpfte. Schade, dass der Torschütze in der Schlussphase einen Foulstrafstoß nicht verwandeln konnte (88.). Damit wäre den Zwickauer Anhängern das Herzrasen in der sechsminütigen Nachspielzeit nämlich erspart geblieben. Mit seiner Rettungstat auf der Linie sicherte Kögl seiner Elf den verdienten dreifachen Punktgewinn (90.).

Getrübt wurde die Derbystimmung durch Ausschreitungen auf beiden Seiten. Während aus dem Gästeblock Leuchtraketen (Wie kamen die an den scharfen Einlasskontrollen vorbei ins Stadion?) und herausgerissene Bänke aufs Feld flogen, provozierten einige "Hirnis" unter den FSV-Fans mit einer Rauchbombe fast einen Spielabbruch. Hinterher lieferten sich Hooligans noch Rangeleien mit den Ordnungshütern. Die Freude des Schatzmeisters über die hohe Tageseinnahme wird spätestens dann verfliegen, wenn dem Verein für das Verhalten jener Unverbesserlicher Geldstrafen ins Haus flattern.

(Quelle: Freie Presse vom 17.10.2005)

Statistik

Aufstellung Zwickau: (Trainer: U. Ferl)

Fährmann - Trochocki, Werner, Köcher – Kubik, Krauß, Arzt, Troche, Kögl - Mydlo (69. Schmidt), Fuchsenthaler (90. Nemec)

Aufstellung Aue: (Trainer: R. Schmitt)

Flauder - Andrä, Gerber, Liebold – Knopf (63. Le Beau), Mohr, Tchipev, Mikolajczak, Oechsner (12. Hahnel) - Nolde, Markow (60. Blankenburg)

Tor: 1:0 Troche (59.)

Schiedsrichter: Nixdorf (Dresden)

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote-Karte für Kubik wg. wdh. Foulspiel (69.) und für Tchipev (85.) wegen Nachschlagens; Troche verschießt Elfmeter (88.)

Zuschauer: 3.214 - darunter 450 Gäste

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