06.12.2007 - Aus nach einem Jahr - Nach Vertrauenskrise tritt Präsident Weigel zurück und verlässt auch das Präsidium

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FSV: Aus nach einem Jahr

Nach Vertrauenskrise tritt Präsident Weigel zurück und verlässt auch das Präsidium

Zum Ende der Hinrunde in der Fußball-Oberliga steckt der FSV Zwickau sportlich wie finanziell in der Krise. Jetzt hat erneut ein Präsident des Traditionsvereins das Handtuch geworfen: Frank Weigel.

Beim FSV Zwickau kriselt es gewaltig. Es ist kaum ein Jahr her, dass der letzte Präsident die Flinte ins Korn warf. Am 11. November 2006 schmiss Volker Seifert, Geschäftsführer der Stangengrüner Mühlenbäckerei, den Krempel hin und kehrte dem FSV den Rücken.

In aller Eile meiselte der Verwaltungsrat eine neue Führungsriege zusammen: Frank Weigel, Geschäftsführer der Pikant GmbH, Hubert Hofmann, Chef einer Spedi- tion in Hartmannsdorf bei Chemnitz und später Schatzmeister Matthias Weichsel. Dazu holte sich die rot-weiße Chefetage den erklärten FSV-Fan und CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Luther ins Boot.

Für die FSV-Elf änderte sich nichts. Immer wieder drangen Gerüchte nach außen, dass der FSV finanzielle Sorgen habe, Spielergehälter zu spät zahle. Als im Frühjahr 2007 der Absturz in die Landesliga drohte, gab das Präsidium Trainer Uwe Ferl den Laufpass. Mit Nachfolger Heinz Dietzsch schafften es die Männer um Kapitän Alexander Köcher noch aus der Abstiegszone bis auf Rang neun der Tabelle. Das FSV-Präsidium roch Lunte, steckte ein ehrgeiziges Ziel ab: Aufstieg in die Regionalliga. Doch davon war und ist der FSV seit Beginn der Saison meilenweit entfernt. Die Mannschaft legte einen klassischen Fehlstart hin. Nach nur vier Spieltagen feuerte der Verein Anfang September seinen 60-jährigen Cheftrainer wegen Erfolglosigkeit. Tags darauf zog Co-Trainer Michael Bauer die Konsequenz, gab seinen Posten ab.

Peter Keller, der bis 2000 selbst in der ersten Mannschaft des FSV gespielt hatte, übernahm das Team. Mehr als ein paar Achtungserfolge gelangen auch ihm nicht. Die FSV-Fans sahen in der ersten Halbserie nicht einen einzigen Heimsieg. Die Keller-Elf überwinterte auf einem abstiegsverdächtigen 14. Platz.

Am Dienstag zog der Verwaltungsrat die Notbremse, legte dem vorgeladenen Frank Weigel den Rücktritt nahe. Weigel wollte gestern die Entscheidung nicht kommentieren: "Dazu gibt es nichts mehr zu sagen." Verwaltungsratsvorsitzender Toralf Wagner hält die Begründung knapp: "Wir haben ihm eine Mannschaft zusammengestellt, er hat sein Bestes gegeben, aber es hat nicht funktioniert. Uns laufen die Sponsoren davon."

Weigel will in der Riege der FSV-Gönner bleiben, lehnte aber das Angebot ab, weiter im Präsidium mitzuarbeiten. Wie es weiter geht, weiß auch Wagner nicht. Er ist sauer aufs Team: "Die Spieler sollten sich endlich darüber im klaren sein, dass sie in Zwickau angestellt sind."

(Quelle: Hans-Peter Kuppe; Freie Presse vom 06.12.2007)

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