28.07.2006 - Stellungnahme zur Presseveröffentlichung der Chemnitzer Morgenpost vom 28.07.2006 bezüglich Interview mit Herrn Binder

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Stellungnahme zur Presseveröffentlichung der Chemnitzer Morgenpost vom 28.07.2006 bezüglich Interview mit Herrn Binder

Ich werde mich nun ein letztes Mal zum Sachverhalt meines Rücktritts in der Öffentlichkeit äußern. Der Schwachsinn, der von dem Verwaltungsmitglied Herr Binder in der Presse geäußert wurde, grenzt teilweise an Frechheit und etwas Anderem. Erstens ist es richtig, dass dem Verein zurzeit 250.000 € fehlen, um seine gesamten Schulden zahlen zu können. Es entspricht aber nicht der Wahrheit, dass hierfür eine Insolvenzgefährdung vorliegt. In diesen 250.000 € sind auch Leistungen der heutigen Mitglieder des Verwaltungsrates enthalten. Diese haben Geldleistungen in den Jahren 2000 bis 2004 als Darlehen in den Verein eingelegt. Es ist deutlich hervorzuheben, dass sie keine Sponsorenleistungen tätigten, sondern Fremdkapital in Form eines Darlehens einbrachten. Durch dieses Darlehen waren sie unantastbar in dem Verein und versuchten damit überwiegend ihre Schulden zu tilgen.

Zweitens vermutete Herr Binder in dem Interview, dass mir die finanzielle Situation über den Kopf gewachsen ist und ich deswegen zurückgetreten bin. Ich denke, darüber kann jeder nur lächeln. Als wir vor 2 Jahren das Amt übernommen haben, hatte der Verein Verbindlichkeiten in Höhe von 474.000 €, 60.000 € offene Löhne von Spielern und Trainern, die den Verein bereits schon verlassen hatten, sowie 3 komplette Monatslöhne. Aus welchem Grund habe ich zu der damaligen Zeit das Amt übernommen, wenn ich doch laut Herr Binder so ein ängstlicher Typ bin?

Drittens ist es richtig, dass die Löhne für Juni noch nicht gezahlt wurden. Wie wir aber alle wissen, werden im Juli erst die Löhne des Juni gezahlt. Also wären wir noch einigermaßen am Laufen. Aber vor 14 Tagen übernahm der Verwaltungsrat den FSV, indem er seinen Vorstand erpresste. Seitdem beschäftigen sich die Herren nur mit sich selbst und verliere dabei ihre Hauptaufgaben aus den Augen. Geld ist für diese Herren uninteressant, ansonsten wäre der Vorstand mit 5 guten Leuten besetzt. Der 5. Mann hätte die finanzielle Situation des Vereins mit entspannt. Aber wir sind ja nur der Vorstand und nicht der Verwaltungsrat.

Viertens liegt seit 14 Tagen dem Verwaltungsrat der Finanzplan vor. Leider konnte dieser durch den Vorstand nicht beschlossen werden, da dieser daran gehindert wurde, eine normale Sitzung durchzuführen. Gemäß der Aussage von Herrn Binder soll der Finanzplan mit keinerlei Zahlen untersetzt sein. Dies entspricht wiederum nicht der Wahrheit. In einem Finanzplan werden die Einnahmen von Zuschauern eingestellt, die auf den Erfahrungen des letzten Jahres beruhen. Keiner kann die exakten Zahlen für die aktuelle Saison voraussagen. Des weiteren liegen dem Finanzplan Sponsorenleistungen in Höhe von 300.000 € zugrunde, von denen schon 160.000 € mündlich und schriftlich zusagt worden sind. Im Vergleich zum letzten Jahr lagen zur gleichen Zeit ca. 50.000 € Sponsorenzusagen vor. Ich kann mich nicht erinnern, das in den letzten 5 Jahren ein Finanzplan zum einem pünktlich und zum anderen am Anfang der Saison mit 100% Garantie vorgelegen hat. Es ist nur ein FinanzPLAN.

Fünftens wurden Spielerverpflichtungen getätigt, welche angeblich wirtschaftlich nicht möglich waren. Wohlbemerkt, die heutige Mannschaft kostet den Verein monatlich nicht bedeutend mehr, als die letzte Mannschaft und trotzdem konnten wir die Qualität der Mannschaft enorm steigern. Zu den Eigenmächtigkeiten der Verpflichtungen meinerseits müsste Herr Binder wissen, dass die Spielerverträge von mindestens 2 Präsidiumsmitgliedern unterschrieben werden müssen. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, das nur ein Vorstandsmitglied vertragswirksam unterschreiben kann. Des weiteren wurden 3 Spielerverträge durch mich miterledigt. Dazu zählen zum einem die Verträge mit Sebastian Meyer und mit Markus Jazwinski und zum anderen der Vertrag mit Rene Behring. Alle anderen Verträge wurden von den Mitgliedern des Vorstandes laut Protokoll verhandelt, durchgeführt und unterzeichnet.

Sechstens ist es richtig, dass 35.000 € zum Teil mit in das normale Geschäft des FSV flossen, welche für das Stadion von der Stadt Zwickau zur Verfügung gestellt wurden. Dies geschah auf Grund der langen Winterzeit. Da die Einnahmen für die ersten 6 Spiele ausfielen, standen keine finanziellen Mittel für die laufenden Verbindlichkeiten und Löhne zur Verfügung. Ich denke dieses Handeln ist legitim und jeder andere hätte es genauso getan. Des weiteren muss ganz deutlich gesagt werden, dass Anweisungen von Zahlungsmittel nur von unserem Schatzmeister ausgeführt werden können. Ich selbst bin dafür nicht unterschriftsberechtigt. (Dies wollte ich auch nie sein!)

Als Letztes möchte ich noch einen schwerwiegenden Punkt ansprechen, welcher zeigt, dass teilweise mit erpresserischen und kriminellen Machenschaften im Verein unter dem seriösen Mantel des Verwaltungsrates gearbeitet wurde. Im März diesen Jahres kam es zum einem Gespräch mit Herr Stöwer, welcher für den EHV Weißwasser professionell das Marketing betrieben hatte. Bei diesem Gespräch waren Mitglieder des Verwaltungsrates, sowie des Vorstandes anwesend. Dieses Gespräch fand wie immer in den Räumlichkeiten der Volksbank Zwickau und nicht beim FSV statt. Nach dieser Beratung bestand die Möglichkeit Herrn Stöwer das komplette Marketing des FSV zu übergeben, um einen professionellen Kontakt mit den Sponsoren zu gewährleisten. Die Finanzierung des Herrn Stöwer sollte auf Provisionsbasis laufen, dass heißt diese Stelle hätte sich zu 100 % selbst finanziert. Bei einem nochmaligen Treffen mit mir wurden alle Eckdaten mit Herrn Stöwer besprochen, so dass dieser sich bei der nächsten Vorstandsitzung vorstellen und durch den Vorstand bestätigt werden konnte. Herr Stöwer ist zu dieser Sitzung nicht erschienen. Er rief mich an und teilte mir mit, dass er im Stau stehen würde und aus gesundheitlichen Gründen die angebotene Stelle nicht antreten kann. Am gestrigen Abend erhielt ich einen Anruf von Herrn Stöwer . Er befragte mich zur gegenwärtigen Situation und zu meinem Rücktritt. Während dieses Gesprächs teilte er mir mit, dass er die angebotene Stelle gerne angenommen hätte, aber er kurz vorher Anrufe aus dem Verwaltungsrat bekommen hatte. Ihm wurde mitgeteilt, dass er sich zurück ziehen sollte oder es gibt "Probleme". Er teilte mir mit, dass er diese Aussage auch bezeugen würde.

Ich stelle mir nun die Frage, wo wir hier sind, in einem Verein, der Sport treiben möchte, der seine Jugend ausbildet und ein sehr hohes Ansehen genießt oder sind wir ganz woanders angekommen. Für meine Person werde ich mit diesen 4 Herren des Verwaltungsrates jegliche Zusammenarbeit ablehnen. Die Arbeit im Verein hat mir sehr viel Spaß, Freude und auch ein wenig Sorgen bereitet, aber wegen 250.000 € würde ich nie zurücktreten oder ausreißen. Es gibt hier viele treue Fans und wertvolle Menschen, die an den FSV glauben. Ich hoffe für den Verein, dass diese Bande endlich aus diesem Verein verschwindet.

Mit rot-weißen Grüßen Euer Volker Seifert

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