19.Spieltag, Saison 2006/2007: FSV Zwickau vs. VFC Plauen 1:1

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Spielbericht

Mäßiges Derby vor ansprechender Kulisse

FSV Zwickau trennt sich vom VFC Plauen mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden

Wieder nur ein Unentschieden! Das siebente in Folge. Von der Papierform her mag das 1:1 (0:1) des Aufsteigers FSV gegen den Vorjahresvize Plauen zwar wie ein Achtungserfolg aussehen, doch aus der recht vorteilhaftem Ausgangskonstellation - Zwickau mit starkem Auftritt gegen Cottbus II, der VFC nach schwachem Start in die zweite Halbserie verunsichert - hätte man einfach mehr machen müssen.

Vielleicht wäre das Derby anders verlaufen, wenn Marcus Jazwinski in der 22. Minute frei vorm Torwart seine Riesenchance zur Führung genutzt hätte. Stattdessen kassierte man fünf Minuten später das 0:1. Nachdem Soukup zweimal abgewehrt hatte, traf Pannach im dritten Versuch. Beim FSV fehlten sowohl eine ordnende Hand im Mittelfeld als auch echte Vollstrecker im Angriff, wobei etliche Pässe gar nicht vorn bei den Stürmern ankamen. Oft überließ man es Kumpel Zufall. Nach der aufmunternden Pausenmusik "Müssen nur woll'n" (Wir sind Helden) lief es in der zweiten Halbzeit besser. Im Anschluss an die dritte Zwickauer Ecke und Kopfballverlängerung von Trehkopf erzielte Alexander Köcher den umjubelten Ausgleich (51.). Dem FSV gelang es jedoch nicht, gegen psychisch angeschlagene Vogtländer die Entscheidung zu erzwingen. Sebastian Meyer schlug im Strafraum einen Haken zu viel (62.). "Mach's doch selber!" schimpfte Uwe Ferl über das Zögern. Die Einwechslung von Sebastian Arzt und die Zwickauer Überzahl in den letzten Minuten (83. Rot für Hujdurovic) änderten nichts mehr am Ausgang der Partie. Gefreut haben dürfte sich allerdings der FSV-Kassenwart. Die Kulisse war ansprechend: 2082 Zuschauer, darunter eine vierköpfige Abordnung des VfB Pößneck und Christoph Franke, bis Dezember 2005 Trainer von Dynamo Dresden.

Im Kampf um den Klassenerhalt müssen Siege her, natürlich vor allem gegen die Mannschaften der unteren Tabellenhälfte. Am kommenden Samstag in Jena darf sich der FSV Zwickau nicht mit einem Unentschieden begnügen. (TC)

(Quelle: Freie Presse vom 12.03.2007)


VFC-Fans brüllen "Schnauze voll"

Fußball-Oberliga: Plauener spielen 1:1 beim FSV Zwickau - Kluft zwischen Spielern und Trainer immer tiefer

"Wir haben die Schnauze voll." Das haben rund 200 mitgereiste VFC-Fans am Samstagnachmittag im Zwickauer Westsachsenstadion gebrüllt. Das 1:1 des VFC Plauen gegen den FSV Zwickau war ihnen zu mager, das Spiel hatte obendrein mitunter Landesliga-Niveau.

Die Krise bei dem Plauener Oberligisten weitet sich aus, die Kluft zwischen Spielern und dem ins Kreuzfeuer geratenen Trainer wird tiefer. Das zeigte die Reaktion auf das Ergebnis. Zufrieden damit scheint - bis auf wenige Ausnahmen - nur VFC-Trainer Stefan Persigehl zu sein. An die Leistung könne man anknüpfen, sagte er und erfreute sich an der "unbedingten Einsatzbereitschaft" seiner Spieler.

Der neue Mannschaftskapitän Daniel Fahrenholz sah das anders: "Das war gar nichts von uns. Wenn du schon das Glück hast, auf eine so schwache Zwickauer Mannschaft zu treffen, dann kann ich mich beim besten Willen nicht über einen Punkt freuen. Es war wohl eines der schwächsten Derbys überhaupt." Auch seinem aus persönlichen Gründen zurückgetretenen Vorgänger Marco Hölzel war überhaupt nicht zum Lachen zu Mute. "Ich habe in der zweiten Halbzeit fast jeden Ball verloren. Es ist im Moment ganz schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nach dem heutigen Spielverlauf müssen wir mit dem Punkt noch zufrieden sein", sagte Hölzel.

Siegen hieß das klare Ziel gegen Zwickau. Doch wie, wenn die Konzentration fehlt? Die harten "Schnauze voll"-Gesänge kann Fahrenholz nachvollziehen. "Es ist bitter, wenn die Fans das singen, aber sie haben ihre Gründe dafür", sagte er. Viele VFC-Anhänger machen offenbar Pause. In den Gäste-Fanblock verirrten sich diesmal gerade mal 200 Plauener Schlachtenbummler. Einst stärkten den VFC-Kickern bei Auswärtsspielen 1000 und mehr Anhänger den Rücken. Verpasst haben die Vogtländer, die zu Hause blieben, nichts. Das Spiel begann pomadig. Die ersten Schussversuche von Pannach (15./16.) und Fahrenholz blieben bei FSV-Torhüter Soukup hängen oder landeten im Grundlinienaus. Die Plauener gingen in der 27. Minute durch ein Tor von Matthias Pannach in Führung, doch Alexander Köcher glich im zweiten Spieldurchgang (51.) aus.

Dass die VFC-Kicker die Kampfstellung gegen den FSV eingenommen hatten, ehrt sie. Aber was spielerisch herauskam, war viel zu wenig gegen einen vermeintlichen Absteiger. Die Plauener konnten froh sein, dass sich die in der zweiten Halbzeit feldüberlegenen Zwickauer im Torabschluss ungeschickt anstellten. Bis auf drei gefährliche Torszenen gab es im Strafraum von Plauen nichts zu klären, einmal schlug es im Plauener Tor ein. Nur dreimal kamen die Plauener im zweiten Spielabschnitt noch gefährlich vor das von Soukup zuverlässig gehütete Tor der Zwickauer. Robert Böhme (75.) und Ricardo Persigehl (80.) vergaben dabei die letzten beiden verheißungsvollen Einschussmöglichkeiten leichtfertig. Zu allem Unheil verloren die Vogtländer in der 82. Minute Abwehrrecken Hujdurovic, der nach grobem Foulspiel an der Mittellinie verdient die Rote Karte sah. Er wird in den kommenden Spielen fehlen. (ilo/kare/manu)

(Quelle: Freie Presse, Plauener Zeitung vom 12.03.2007)

Statistik

Stimmen zum Spiel

Uwe Ferl (Trainer FSV Zwickau): "Wir haben ein kampfbetontes Oberligaspiel gesehen. Die ersten 20 Minuten haben wir gut begonnen. Leider konnte Jazwinski seine große Chance zur Führung nicht nutzen. Die erste Chance des Gegners führte dann zum Gegentor, da haben wir etwas gegrunzt. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr investiert und auch den Ausgleich erzwungen. Mit dem Punkt kann ich allerdings nicht zufrieden sein."

Stefan Persigehl (Trainer VFC Plauen): "Die unbedingte Einsatzbereitschaft und die verbissen geführten Zweikämpfe haben mich gefallen. Wir haben auch in Unterzahl das Ergebnis halten können. Daher bin ich zufrieden. Es war der erste Schritt auf einem guten Weg und ich hoffe, dass die spielerische Lockerheit wiederkommt."

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