11.01.2006 - Muss der FSV bald umziehen?

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Muss der FSV bald umziehen? - Liegenschaftsausschuss entscheidet über Pachtvertrag und Betriebskostenzuschuss für das Westsachsenstadion

Bleibt das Westsachsenstadion Spielstätte des FSV oder muss der Landesligist umziehen, weil man es dicht macht? Über nichts weniger entscheidet der Finanz- und Liegenschaftsausschuss zur Sitzung nächsten Mittwoch, wenn es um den neuen Pachtvertrag für die nächsten fünf Jahre geht. Von Jens Eumann

An der Summe der Pacht soll sich nichts ändern. Laut Sportamt müsste der FSV wie nach den alten Verträgen 450 Euro im Monat für die Nutzung des Stadions zahlen. Doch ist die Pacht auch nicht der Stein des Anstoßes, durch den die Beschlussvorlage 14/06 am nächsten Mittwoch im Finanz- und Liegenschaftsausschuss für Diskussionen sorgen dürfte. Zündstoff liefert vielmehr der Personal- und Betriebskostenzuschuss in Höhe von 50.000 Euro, die das Sportamt dem FSV jährlich weiter zugestehen will.

Nach ursprünglichen Planspielen, die die Stadt im Zuge der Haushaltskonsolidierung im Vorjahr anstellte, hätte der FSV das Stadion fortan komplett ohne Betriebskostenzuschuss weiterbetreiben sollen. Doch hob Vereinspräsident Volker Seifert schon damals hilflos die Hände: "Das schaffen wir nicht. Geben Sie uns noch ein Jahr Zeit."

Laut Beschlussvorlage werden aus diesem Jahr nun fünf. Dass man sich im Sportamt durch die Vorschlagsvariante trotzdem erhebliches Einsparpotenzial ausrechnet, liegt daran, dass man dem FSV die Hoheit fürs Stadion komplett überantworten und dadurch zwei Vollzeitstellen im Sportamt abbauen will. Im Vorjahr zahlte die Stadt 8000 Euro für Werterhalt, 48.000 Euro für Betriebs- und 53.000 Euro für Personalkosten im Stadion. Also spart man mit der Zuschussvariante laut Sportamt an die 60.000 Euro ein. Der Personalabbau im Amt soll über Altersteilzeit erfolgen.

Ob die Vorlage aber so beschlossen wird, ist fraglich. Immerhin sehen die beiden größten Fraktionen im Stadtrat noch erheblichen Klärungsbedarf. Ein gestern bei der PDS-Fraktion eingegangener Brief des FSV-Präsidiums zeige Unstimmigkeiten zwischen den Vorstellungen des Vereins und den Vorschlägen des Sportamts, begründet PDS-Fraktionschef Bernd Meyer: "Deshalb kann ich noch nicht sagen, wie wir zu der Vorlage stehen", so Meyer. Auch CDU-Fraktionschef Frank Seidel hat noch einige Fragen, die allerdings an den FSV. "Die Fraktionen hatten im Dezember ein Gespräch mit dem FSV-Präsidium. Bei dem wurde zugesagt, dass uns ein Konzept für die nächsten Jahre vorgelegt wird, inklusive der nötigen Sanierungsmaßnahmen im Stadion und einem Vorschlag zum schrittweisen Abbau der Zuschüsse über die Jahre. Dieses Konzept haben wir nach wie vor nicht. Wir wollen den FSV nicht hängen lassen, aber das muss geklärt werden."

FSV-Verwaltungsratschef Fritz Binder redet Tacheles: "Ganz ohne Zuschuss kann der Verein das Stadion nicht halten. Schlimmstenfalls müssten wir woanders spielen." Die Wunschvorstellungen des FSV wichen "nicht wesentlich" von dem durchs Sportamt vorgeschlagenen Zuschuss ab. "Nur, dass wir uns eine Staffelung der Zuschüsse vorstellen, die zuerst höher ausfallen sollten und später abnehmen." Doch gehe er hoffnungsfroh in die Ausschusssitzung, sagt Binder: "Wenn man beim FSV etwas macht muss man Optimist sein, sonst kann man sich gleich eingraben."

(Quelle: Freie Presse vom 11.01.2006)

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