10.Spieltag, Saison 2005/2006: FSV Zwickau vs. NFV Gelb-Weiß Görlitz 6:1

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Mit "Sechserpack" an die Spitze: Tschechische Troika in Torlaune

FSV Zwickau nach 6:1 (2:1)-Sieg über NFV Gelb-Weiß Görlitz neuer Tabellenführer

Nach einem Drittel der Saison führt der FSV die Tabelle der Landesliga an. Durch den souveränen 6:1 (2:1)-Sieg über den NFV Gelb-Weiß Görlitz und die gleichzeitige Niederlage des bisherigen Spitzenreiters, SSV Markranstädt (0:1 gegen Sebnitz), hat Zwickau den Platz an der Herbstsonne übernommen.

987 Zuschauer im Westsachsenstadion erlebten den fünften FSV-Sieg in Folge. "Es ist schon sensationell - fast 1000 Leute gegen Görlitz! Wenn das einer vor der Saison gesagt hätte, der wäre für verrückt erklärt worden. Aber Zwickau ist eben fußballverrückt", meinte Trainer Uwe Ferl. "Ich denke, von den Fans wird honoriert, was unsere Mannschaft bisher geleistet hat. Darüber freue ich mich auch."

Weniger erfreut war er darüber, dass zwei Leistungsträger vorzeitig vom Platz mussten: In der 24. Minute schied Sebastian Arzt verletzt aus. Die Diagnose: Kapselriss im rechten Sprunggelenk. Alexander Köcher sah nach 61 Minuten die Rote Karte. "Er wollte den Ball, der zwischen dem Körper des Gegenspielers und dem Boden klemmte, mit dem Fuß herausspitzeln", gab Uwe Ferl die Schilderung des Kapitäns wieder. Dabei habe sich der Görlitzer Holecek, der mehrfach durch seine Fallsucht auffiel, recht theatralisch verhalten. Der ziemlich aufgebrachte Köcher legte sich beim Abgang vom Feld noch mit eigenen Mitspielern an. "Als Kapitän muss er einfach ein bisschen über den Dingen stehen", tadelte Trainer Ferl. Beide Akteure werden am kommenden Sonnabend im schweren Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden II fehlen.

Der FSV begann schwungvoll. In der vierten Minute eröffnete David Mydlo den Torreigen. Am langen Pfosten lauernd, köpfte er das Leder in die Maschen. Kurz darauf eine Riesenchance für Vojtech Kubik, der jedoch an NFV-Keeper Branis scheiterte (6.). Vier Minuten später machte es der Tscheche besser, als er den Ball an der Strafraumgrenze annahm, noch zwei Schritte ging und eiskalt zum 2:0 einschoss (10.). Danach überließ Zwickau den Gästen mehr Freiräume, die sie dankend annahmen. Zweimal rettete Falk Fährmann in klasse Manier gegen Havel (12., 18.). Gut für den FSV, dass der gefährliche Angreifer vom Platz flog, nachdem er mit Referee Kießig (Leipzig) aneinander geraten war (38.). Beim Kopfball von Axel Fuchsenthaler nach Flanke des eingewechselten Tom Schmidt lenkte Branis den Ball zur Ecke (42.). Statt des 3:0 fiel kurz vor der Pause der unnötige Anschlusstreffer. Aus dem Gewühl stocherte Garbe das Leder über die Linie (44.).

Drei Minuten nach Wiederbeginn erhöhte Kubik nach Vorarbeit von Schmidt auf 3:1 (48.). Wütend über die nicht bemerkte Abseitsposition des Schützen, trat der NFV-Trainer gegen eine Werbebande. Zwickau stürmte weiter. Fuchsenthaler legte uneigennützig ab zu Troche, doch der konnte die Chance nicht nutzen (50.). Mit einem Kopfball-Heber über den herausgeeilten Schlussmann (57.) und einem sofortigen Torschuss nach Ballannahme (59.) schraubte Mydlo seine Tagesausbeute auf drei Treffer. Mit rhythmischem Beifall feierte das Publikum das 5:1. Auch dem Trainer imponierte Mydlos Vorstellung. "Es hat ihm gut getan, dass ich ihn mal draußen gelassen hatte", so Ferl.

Obwohl das numerische Gleichgewicht nach Köchers Platzverweis wiederhergestellt war, blieb der FSV am Drücker. Der Ex-Zwickauer Sascha Lense, der bei Görlitz als Libero agierte, hatte alle Hände voll zu tun, die ständig aufs Neue entstehenden Abwehrlücken zu schließen. Beim Freistoß von Holger Krauß (65.), Fuchsenthalers Solo (71.) und dem Distanzschuss des eingewechselten Petr Nemec (77.) war Torwart Branis auf dem Posten. Sebastian Arzt, der nach seiner Behandlung zehn Minuten vor Schluss ins Stadion zurück humpelte, konnte noch mit ansehen, wie Nemec das halbe Dutzend voll machte (87.). Mit dem 6:1 war Görlitz sogar gut bedient. "Klasse, wie der mit der Situation umgeht, er verhält sich absolut professionell", äußerte sich Ferl lobend über Nemec. "Er weiß, dass die beiden zurzeit einen Tick besser sind. Aber wenn er reinkommt, macht er fast immer sein Tor, freut sich mit der Mannschaft und klatscht jeden ab - genauso muss es auch sein."

(Quelle: Thomas Croy; Freie Presse vom 01.11.2005)

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